Der neue Pokal brachte den Mühlenhämmern Sieg-Glück

Mit Piratenschiff ganz vorn / Gruppen in der Punktewertung so eng wie nie zusammen
(Text: Werner Bloemer | Foto: RaSi)

Riesenjubel gestern Abend bei der Siegerehrung in der Aula Alte Geer: Die Kirmesgruppe Mühlenhämmer holte sich zum fünften Mal seit 1949 den Pokal für die beste Wagendarstellung. Zuletzt war das vor 24 Jahren gelungen. So eng wie nie lagen viele Gruppen in der Punktewertung zusammen. Allein bei den Wagen musste bei Punktgleichstand drei Mal per Pinnkenziehen über den Sachpreis entschieden werden. Und den 4. Platz trennten vom 11. gerade mal sieben Pünktchen.

Der Vorsitzende des Kirmesvereins, Gerd Laake, hatte zu Beginn allen Gruppen für den „schönen, tollen Zug” gedankt und Bewerter Dr. Gerd Reineke mit Blumen für dessen Frau in den „Ruhestand” verabschiedet. Der spendierte dem Kirmesverein „für jeden der 16 800 Punkte, die ich in den 16 Jahren vergeben konnte” einen Cent. Klaus Schulte, Vorsitzender des Bewertungsausschusses, machte es spannend, rief die Gewinner die Siegerliste rauf und runter auf. Alle Kirmesgruppen bekamen den verdienten Beifall – vom 13. Wagenpreis (Vie ut Asbi’eck) bis zum 1. (Mühlenhämmer). Die Mühle konnte auch über den 1. Einzelgängerpreis jubeln: Thomas Rummler wurde mit Gesängen gefeiert – zum 31. Geburtstag.

Jubel auch bei den fünf Kindergruppen: Die drei erstplatzierten können sich einen Tag in „Fort Fun” vergnügen, die beiden anderen im Erlebnispark Gevelsberg. Diese fünf Preise stiftete die Westfalenpost zur Förderung des Kirmesnachwuchses. Viel Beifall gab’s auch für Bernd Alexius, den Sprecher der Schausteller. Er hatte „trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage” eine Schaustellerspende von insgesamt 4790 Euro mitgebracht. Je 200 Euro für die 13 Kirmesgruppen, 2190 Euro für den Kirmesverein. Und nach dem letzten unüberhörbaren Auftritt des Drum- & Bugle-Corps Fidele Vogelsanger wurde es in der Aula noch einmal für kurze Zeit still: Klaus Schulte verkündete die KG Im Dörnen als Gewinner des 2. Wagenpreises – und da riss es die Mühlenhämmer von den Sitzen auf Stühle und Tische: Ihr Pokalsieg war klar.

Bürgermeister Claus Jacobi meinte, dieser Sieg habe vielleicht auch etwas mit dem neuen Pokal zu tun. Denn der (von der Bethel-Werkstatt Gebal kunstvoll gefertigt) symbolisiert den Hammerschmied. Und der wiederum heißt Michael „Willi” Sichelschmidt und war viele Jahre Vorsitzender der Mühlenhämmer. Ähnlichkeiten des Pokals mit einer lebenden Person, so Claus Jacobi, seien nicht zufällig, sondern beabsichtigt. Dann, nach eineinhalb Stunden Siegerehrung, war Schluss. Aber nur auf der Geer – es ging auf die Kirmes.

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