Stefan Oesterling der Neue in der Tafelrunde

Gaststätte „Im Hippendorf“ Schauplatz des Festaktes

Gevelsberg. Der 35. Ritter von Hopfen und Malz ist einer, den jeder Kirmesaktive seit Jahren bestens kennt: Stefan Oesterling, Geschäftsführer und Kassierer des Kirmesvereins, wurde am Samstag in einer kleinen Feierstunde in der Gaststätte „Im Hippendorf“ in den erlauchten Kreis der verdienten Kirmesrecken aufgenommen. Hans-Gerd Küper vollzog als ältestes Mitglied der Runde, assistiert von Hans-Heinrich Lesker und Oskar Rehm, den Ritterschlag.

Seit 1997 im Kirmesverein

Der Neue ist mit gerade einmal 50 Jahren der Jüngste an der Tafelrunde. „Aber im Kirmesvereinsvorstand bin ich der Dienstälteste“, meint Stefan Oesterling schmunzelnd. Seit 1997 ist er dort aktiv – zunächst als Beisitzer, dann als Zweiter Vorsitzender. Vor zehn Jahren trat er schließlich sein jetziges Amt an. Eine gewisse Nähe zur Kirmes hatte er schon immer. Sein Opa Gustav Röllinghoff gehörte einst dem Kirmesausschuss an, dem Vorläufer des 1960 gegründeten Kirmesvereins.
Als Jugendlicher sei er mal bei der Kirmesgruppe Börkey im Zug auf dem Wagen mitgefahren, „erstmals richtig mitgemacht habe ich aber erst 1994“, erzählt Stefan Oesterling. Da wurde die KG Pinass Brumse seine Heimat. „Ich kannte viele von der Brumse“, sagt er, „und dann habe ich deren Darstellung beim Kirmeszug gesehen und gedacht: ,Da könntest Du doch mal mitmachen‘“. Brumse-Vorsitzender Axel Schramm holte ihn an Bord. Schnell wurde Stefan Oesterling in den Festausschuss der Gruppe gewählt, kurz darauf übernahm er die Geschäftsführung. Mitglied bei Pinass Brumse ist er heute noch, für eine aktive Mitarbeit lässt das Kirmesvereinsamt allerdings keine Zeit mehr.

Die Ritter von Hopfen und Malz sind Stefan Oesterling natürlich schon seit vielen Jahren bestens bekannt; zum einen durch das Vorstandsamt, zum anderen, weil er als „Knappe“ die Truppe bereits auf einigen ihrer jährlich veranstalteten Kurzreisen begleitete. Bei der nächsten Tour im Herbst nach Würzburg wird er selbstverständlich mit dabei sein. Stefan Oesterling zählt nun zu einem besonders treuen Kreis von Kirmesfreunden. Mehr als 300-mal tagte die Ritterrunde im Laufe ihrer Geschichte bereits. Und bei der Ernennungsfeier am Samstag waren 23 der noch lebenden 25 Ritter anwesend.

Gesang durfte nicht fehlen

In einer gemütlichen Feier wurde der neue Ritter in die Tafelrunde aufgenommen und mit Urkunde und Medaille ausgezeichnet. Bodenständig wie die Ritter sind, gab es neben Hopfen und Malz Bockwurst mit Kartoffelsalat. Und natürlich durfte auch der Gesang nicht fehlen. Begleitet von Hans-Heinrich Lesker am Banjo und Klaus Furmanek am Akkordeon schmetterten die Recken Stimmungsvolles wie „Die Glocken von Gevelsberg“ und natürlich ihr Lied: „Wenn Du Verstimmung hast (Treu unter Freunden)“. Im Anschluss an die Feier ging es selbstverständlich noch gemeinsam auf die Kirmes.

INFO:

Die Idee, einen verdienten Kirmesfreund zum „Ritter von Hopfen und Malz“ zu schlagen, geht auf Dr. Walter Prestel zurück, damals Chef der Schwelmer Brauerei.
Erster Ritter wurde 1978 Heinz Fraenz, der viele Jahre lang die Symbolfigur der Gevelsberger Kirmes, den Hammerschmied, verkörperte. Nachdem ihre Zahl wuchs, beschlossen die Ritter 1986, eine Tafelrunde zu gründen. Sie tagte erstmals am 3. September 1986 in der Gaststätte „Zum alten Postwagen“. Man gab sich in der ersten Versammlung die „Ritter Reglement Richtlinien“. Die Tafelrunde der „Ritter von Hopfen und Malz“ tagt heute einmal monatlich im der Gaststätte „Im Hippendorf“. Ende Januar dieses Jahres konnte die 300. Tafelrunde gefeiert werden. Die Ernennung des Ritters wurde bis 2009 von der Schwelmer Brauerei im Sudhaus vorgenommen. Als die Brauerei sich zurückzog, beschlossen die Ritter, den Ritterschlag fortan in Eigenregie durchzuführen. Seit 2010 ist daher die Gaststätte „Im Hippendorf“ Schauplatz der Festaktes.

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