Die Gier nach Gold, die auch noch heute bleibt

Dawson City in der Einöde Kanadas war einst das Sehnsuchtsziel von Jack London. Wie ihn zog es Tausende Glücksritter über eisige Pässe und wilde Flüsse. Dawson City ist aber auch ein Mythos. 1896 entdeckte George Washington Carmack einen daumengroßen Nugget an einem Seitenarm des Klondike-Flusses.

Was folgte, gilt bis heute als eine der größten Goldräusche der Geschichte: Rund 100.000 Glücksritter machten sich Ende des 19. Jahrhunderts auf den Weg in den menschenleeren Norden. Manche wurden innerhalb weniger Tage von armen Schluckern zu den „Königen des Klondike“, wie diese Menschen plötzlich ehrfürchtig genannt wurden.

Das Schiff, das im Juli 1897 die ersten Abenteurer zurück in die Zivilisation brachte, hatte mehr als zwei Tonnen des Edelmetalls an Bord. „GOLD! GOLD! GOLD! GOLD! 68 Rich Men on the Steamer Portland“ titelte damals der „Seattle Post-Intelligencer“ in einer Extra-Ausgabe. Ein Kapitel in der Geschichte des Yukon hatte begonnen, das bis heute fortgeschrieben wird und das die KirmesgruppeIm Dörnen“ beim diesjährigen Kirmeszug auf eindrucksvolle Weise präsentieren wird.

Wagendarstellung: Goldrausch

Man wird erleben, mit welchen Gefahren, Mühsal und Scheitern der Weg zum Reichtum gepflastert war. Mitten im Winter begann die Odysse ins gelobte Land, da die Seen und Flüsse im Yukon rechtzeitig zum Brechen des Eises erreicht werden mussten, um in den wenigen, eisfreien Monate im Sommer nach Dawson City zu gelangen. Der Weg dorthin führte über den berüchtigten Chilkoot Pass. An der kanadischen Grenze auf Höhe des Passes mussten die Goldsucher Ausrüstung und Proviant für ein Jahr vorweisen, um überhaupt passieren zu dürfen.

Wer weniger als eine Tonne mit sich führte, wurde von den Rangern erst gar nicht über die Grenze gelassen. Diese „poor man´s route“ hatte zur Folge, dass zig Leute in dem eiskalten Gebiet verhungerten und erfroren. Wer aber erst einmal in Dawson City eingetroffen war, der stellte schnell fest: es ist nicht alles Gold was glänzt. Viele Claims waren nämlich binnen kürzester Zeit vergeben, so dass sich die Nachzügler als Goldschürfer für die Claimbesitzer versuchten.

Reich wurde man nicht; vielmehr ging es ums Überleben. Doch der Goldrausch ließ Dawson City expandieren. Salons, Banken und Hotels wurden aus dem Boden gestampft. Anhand des bunten und munteren Treibens in einem Saloon wird man sehen, das vor allem auch sehr viele Glücksspieler, schräge Vögel, Bardamen, Halunken und Banditen sich den Goldrausch zu Nutzen machten.

Zum Höhepunkt des Rausches gab es zur damaligen Zeit sogar einen echten Touristen-Boom. Betuchte Leute nahmen mit einem Raddampfer die angenehmere Route über den Yukon, um sich am Flair und der Atmosphäre von Dawson City berauschen zu lassen. Um diese verrückten Momente beim diesjährigen Kirmeszug darzustellen, baute die Kirmesgruppe „Im Dörnen“ einen zweigeschossigen Raddampfer namens „Yukonstar“, der eine Länge von 15 Meter misst und eine Höhe von 5,80 Meter aufweist. „Selbstverständlich wird sich am Heck unseres Luxusliner das Schaufelrad drehen und auch die Kamine werden rauchen“, verriet Stefan Bußmann.

Im Inneren pulsiert das Leben, man genießt das exquisite Leben und wird mit Musik und Tanz unterhalten. Bis zum heutigen Tag wurden rund um die beiden Flüsse Klondike und Yukon fast 600 Tonnen Gold gefunden – ein Milliardenwert. Alleine in Dawson fördern die Nachfolger der damaligen Stampeders jährlich etwa 45.000 Feinunzen Gold zu Tage, umgerechnet etwa 70 Millionen Dollar schwer.

Und Dawson City? Keinerlei Glitzerfassade ziert die sich gerade mal auf acht Blocks erstreckende Stadt. Die Straßen sind nicht asphaltiert – es braucht daher nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie Pick-ups und Ausflugsbusse bei Regen im Morast versinken. Casinos und sonstige Spielhöllen, in dem glückliche Digger ihre bescheidene Barschaft auf den Kopf hauen, fehlen mittlerweile ebenso.

Fußgruppe: Dörnen´s Hitparade

„Samstag, 19 Uhr 30 Minuten und 27 Sekunden, hier ist Berlin mit der Hitparade im Zett-Dee-Eff!“ Mit diesen legendären Worten begrüßte Dieter Thomas Heck 183 Mal die Zuschauer seiner „Hitparade“. Ob die Fußgruppe auch einen Opener hat – sei mal dahin gestellt.

Was sie aber auf alle Fälle haben ist eine stilechte Jukebox, die bei Knopfdruck die größten Hits der 70er-, 80er- und 90er-Jahre spielt. „Let´s have a party“ kann man da nur sagen.

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