Schnellmärker entführen Alice ins Wunderland

„Alice fing an sich zu langweilen; sie saß schon lange bei ihrer Schwester am Ufer und hatte nichts zu tun. Das Buch, das ihre Schwester las, gefiel ihr nicht; denn es waren weder Bilder noch Gespräche darin. „Und was nützen Bücher,“ dachte Alice, „ohne Bilder und Gespräche?“ Sie überlegte sich eben, ob es der Mühe wert sei aufzustehen und Gänseblümchen zu pflücken, um eine Kette damit zu machen, als plötzlich ein weißes Kaninchen mit roten Augen dicht an ihr vorbeirannte.

Dies war grade nicht sehr merkwürdig; Alice fand es auch nicht sehr außerordentlich, dass sie das Kaninchen sagen hörte: „O weh, o weh! Ich werde zu spät kommen!“ Aber als das Kaninchen seine Uhr aus der Westentasche zog, nach der Zeit sah und eilig fortlief, sprang Alice auf; denn es war ihr doch noch nie vorgekommen, ein Kaninchen mit einer Westentasche und einer Uhr darin zu sehen.

Vor Neugierde brennend, rannte sie ihm nach über den Grasplatz, und kam noch zur rechten Zeit, um es in ein großes Loch unter der Hecke schlüpfen zu sehen. Den nächsten Augenblick war sie ihm nach in das Loch hineingesprungen, ohne zu bedenken, wie in aller Welt sie wieder herauskommen könnte.“

Wagendarstellung: Alice im Wunderland

So beginnt sie, die Geschichte von „Alice im Wunderland“, mit der der britische Schriftsteller Lewis Carroll 1865 über Nacht berühmt wurde und die von den Mitgliedern der KirmesgruppeSchnellmark“ farbenprächtig beim Gevelsberger Kirmeszug umgesetzt wird. So landet Alice zunächst auf der verrückten Nicht-Geburtstagsparty. Sobald der Hutmacher und der junge Märzhase Alice sehen, rufen sie ihr einstimmig zu: „Kein Platz, alles besetzt!“

Alice aber kommt trotz des unfreundlichen Empfangs näher, denn sie sieht, dass der lange Tisch für eine große Gesellschaft gedeckt ist. Tee und Gebäck laden zum Verweilen ein. An der großen Tafel, die in einer grünen Landschaft mit einigen Fliegenpilzen steht, versammeln sich die zahlreichen Fabelwesen der Geschichte. Unter ihnen auch die Grinsekatze, die verschwinden kann, während ihr Grinsen noch eine Weile zu sehen ist, sowie die Herzkönigin. Die Teegesellschaft ist allerdings so verrückt, dass Alice beschließt, wieder zu gehen.

Ihr Weg führt sie nun in einen Garten, der während des Kirmeszugs mit weit über hundert roten Rosen verziert wird und so am Ende ein Blumenparadies entstehen lässt, wie man es noch nie gesehen hat. Hier trifft Alice erneut auf die Herzkönigin samt ihren Spielkartenhofstaat. Herz, Karo, Pik und Kreuzfiguren, ein Aufmarsch nach Farben und Kartenzeichen aufgestellter Kartenfiguren, der mit gedrechselten Stäben und Keulen daher kommt.

Ihre Majestät fordert das junge Mädchen auf, gemeinsam mit ihren Untertanen Croquet zu spielen, wobei ein Flamingo als Schläger und ein Igel als Ball dienen. Ein heilloses Chaos entsteht, an dessen Ende alle, bis auf Alice, von der Herzkönigin zum Tode verurteilt, jedoch vom Herzkönig begnadigt werden.

Einzelgänger: Glas leer, gib´s her – Glas voll, dann toll!

Auch in diesem Jahr wird sich niemand dem Spruch „Glas leer? Dann her!“ entziehen können, wenn es auf der Kirmes wieder hoch hergeht. Die einladende Aufforderung, das Bierglas ordentlich abzustellen, wird über die gesamte Kirmes verteilt an den Getränkeständen und an den Eingängen unübersehbar platziert sein.

Als Einzelgänger der Kirmesgruppe „Schnellmark“ hat Stefan Pohl den Slogan etwas umgewandelt und sorgt beim Kirmeszug dafür, dass die dort vorhandenen leere Gläser der Zuschauer direkt wieder befüllt werden. Natürlich entsorgt er ordnungsgemäß vorhandene Reste, bevor frischer Gerstensaft ins Glas fließt.

Kindergruppe: Der Teckel

Die Ennepetalbahn war jahrzehntelang nicht nur eine der aufkommensstärksten und wirtschaftlichsten Strecken der Deutschen Bundesbahn, sie war vielmehr auch der Lebensnerv der Region. Der „Teckel“ war das Hauptverkehrsmittel für Schüler, Arbeiter und Einkäufer.

Eine Fahrt in dem roten Gefährt bot ein außergewöhnliches Flair. Nostalgie kommt auf, wenn man an die gute alte Zeit zurückdenkt. Nostalgisch wird somit letztendlich dann auch die Darstellung der Schnellmark-Kids, deren Fahrt im „Teckel“ von der Haufe über den Nirgena, durch die Mittelstraße hinauf bis zum Kirmestor führt.

Frauengruppe: Starlight Express

Während der Nachwuchs gar munter und gemütlich mit dem „Teckel“ fährt, ist bei den Frauen der Kirmesgruppe in erster Linie gute Kondition angesagt. Als lebendige Zugcharaktere aus dem Musical „Starlight Express“ werden sie auf Rollschuhen die Zugstrecke absolvieren und damit dem Sternenzug zum 30-jährigen Geburtstag Tribut zollen. Pearl, Rusty, Dinah, Greaseball, Elektra und Co. rasen durch Gevelsberg um das Licht am Ende des Tunnels zu erreichen.

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