Traditionsgaststätte Papillion ziert den 40. Kirmeskrug

GKV-Vorstand präsentiert mit Volker Nagel (Brauerei) und Laudator Marc Baron (3.+ 4. v. li.), den neuen Kirmeskrug

Wenn eine Abordnung von allen Gevelsberger Kirmesgruppen, dem Vorstand des GKV sowie des BWA mit dem Bus in Richtung Dortmund zur Brinkhoff‘s Brauerei zur Kirmeskrugfete startet, beginnt die heiße Phase rund um das Kirmesgeschehen. Ein Platzregen sorgte vor dem Start noch dafür, dass die meisten Beteiligten ziemlich nass im Bus Platz nahmen.

Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. In Dortmund hatte es aufgehört zu regnen und so konnte der 1. Vorsitzende Markus Loetz zusammen mit dem Repräsentanten der Brauerei, Volker Nagel, die Gäste begrüßen. Dabei ließ es sich Loetzi nicht nehmen, einen Ausspruch von Volker Nagel bei seinem ersten Besuch des Kirmeszuges zu präsentieren. „Meine Fresse, was geht hier die Post ab“, so das Zitat.

Und die Post sollte im Laufe des Abends auch in der Brauerei abgehen. Volker Nagel zeigte sich erfreut, dass die Kirmeskrugfete als erste Veranstaltung nach einem gewaltigen Wasserschaden und den erforderlichen Renovierungsmaßnahmen in dem Saal der Brauerei stattfinden konnte.

Nach dem ersten kühlen „Blonden“ hielt Vorstandsmitglied Marc Baron die Laudatio für den neuen und gleichzeitig 40. Kirmeskrug. Marc Baron: „Heute habe ich wieder die schöne und besondere Aufgabe, den neuen Kirmeskrug vorzustellen.“  Seit einigen Jahren zieren den Krug mit Gevelsberger Kneipen und Gaststätten traditionelle Orte der Geselligkeit und des gemütlichen Beisammenseins.

Da der Wirt oder die Wirtin oft schon mit dem Bus zur Kirmeskrugfete anreisen, ist vielen bereits um 18.01 Uhr klar, welche Lokalität den neuen Krug ziert. „Heute ist es tatsächlich wieder ein bisschen spannend“, so Marc Baron. „Die Wirtin oder der Wirt der Lokalität, die in diesem Jahr auf dem Kirmeskrug zu sehen sein wird, ist in diesem Jahr nicht hier in der Brauerei.“ Damit alle etwas rätseln konnten, zitierte er den Wirt: „Es ist Boulevard und bei solchen Veranstaltungen gehöre ich in meinen Laden. Das ist mein Erfolgsgeheimnis. Anders funktioniert es nicht.“

Der „Laden“, von dem hier die Rede ist, wurde 1983 eröffnet und feiert passend zum 40. Krug seinen 40. Geburtstag. Die erste Inneneinrichtung gab dieser Lokalität den Namen, denn auf Wandteppichen malte seinerzeit ein befreundeter Künstler mit einer besonderen Heißlufttechnik „Schmetterlinge“ – übersetzt ins Französische: Papillon. Spätestens jetzt war allen klar, um Welche Gastronomie es hier ging.

Der Laudator weiter: „Ralf Hedtmann war gerade mal 26 Jahre alt, als er sich 1983 selbständig machte und das Papillon eröffnete. Er war – wie er heute erzählt – schon als Kind viel in Kneipen, lernte diese besondere Atmosphäre also früh kennen.“ „Schuld“ daran war sein Vater, der durch seinen Spielautomatenbetrieb oft in Gaststätten und Lokalen zu tun hatte und dabei seinen Sohn mitnahm. „Die Spielautomaten von Hedtmanns standen auch in der Pommesbude ,Futterluke´ in Gevelsberg – genau an dem Ort, wo sich heute das Papillon befindet“, berichtet Marc Baron weiter. Als die Familie Schnittker irgendwann den Imbissbetrieb aufgab, witterte Ralf Hedtmann seine Chance und griff zu.

Er baute die Pommesbude um und die Futterluke, also das Fenster, durch das Speisen und Getränke verkauft wurden, zugemauert. „Das war eine alte, runtergekommene Hütte“, sagt Ralf Hedtmann heute über die Futterluke. 1983 eröffnete Ralf Hedtmann das „Papillon“ zunächst als Pächter, bis er das Haus später kaufte. In den Folgejahren wurde das Papillon immer beliebter, gerade auch bei jungen Leuten, man ging ins „Pap“. Anfang der 90er-Jahre kaufte Ralf Hedtmann auch das Nachbarhaus, wo sich damals das Audimax befand. Später wurde es zum Lieschen und dann zur Kuhbar. In den 40 Jahren baute er mehrmals um und erfand sich neu.

Ralf Hedtmann ist passives Mitglied in der Kirmesgruppe „Pinass Brumse“. Marc Baron: „Als ich ihn fragte, wie wichtig die Kirmes für ihn und das Papillon ist, antwortete er mir in seiner unnachahmlichen Art: ‚Natürlich ist die Kirmes wichtig. Aber mir wird immer gesagt ‚Da machst du ja den größten Umsatz` – man darf aber natürlich nicht vergessen, dass es doppelte und dreifache Arbeit ist, ich mehr Personal brauche und danach zwei Wochen erstmal gar nichts mehr los ist.‘ Das ist Ralf Hedtmann.“ Auf die Frage nach seinen Plänen antwortet der heute 66-Jährige: „Ein bisschen mache ich noch!“ Mittlerweile ist auch seine Tochter Lisa mit im Geschäft. Er hofft, dass sie das Papillon einmal übernimmt.

Nach einem leckeren Buffett und reichlich Gerstensaft ergriffen Sascha Krupke und Felix Gromm zu späterer Stunde abwechselnd das Mikrofon und sangen live mit eingespielter Musik Gevelsberger Kirmeslieder. Auf der Rückfahrt waren sich im Bus alle einig: „Eine so großartige Stimmung hat es bei der Kirmeskrugfete selten gegeben.“

Den Kirmeskrug 2023 gibt es ab sofort bei „Getränke Rehfeld Abholmarkt“ (Hagener Straße 211) zu kaufen, Kosten 22,- Euro.

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