Kirmeszug wird überaus farbenprächtig und fröhlich

Bewertungsausschuss besuchte die 13 Kirmesgruppen auf ihren Bauplätzen: Alles im Plan
(Text/Fotos: Werner Bloemer)

Jetzt muss nur noch das Wetter halten. Die 13 Kirmesgruppen haben jedenfalls alles getan, damit wir am nächsten Sonntag einen erstklassigen Kirmeszug zu sehen bekommen. Davon konnten sich am Samstag Bewertungsausschuss, Vorstand und Präsidium des Kirmesvereins bei ihrer traditionellen „Rundreise” überzeugen. Alle Gruppen haben sich wieder die allergrößte Mühe gegeben, tolle Ideen farbenprächtig und humorvoll umzusetzen – ganz gleich, ob in großen Wagendarstellungen, bei den Fuß-, Frauen- und Kindergruppen oder seitens der Einzelgänger.

Heimatgeschichte lassen die Fidelen Vogelsanger mit dem Nachbau der Johanneskirche lebendig werden, in der es auch eine Trauung, eine Goldhochzeit und eine Taufe geben wird. Die Börkeyer erinnern mit ihrer Hauptdarstellung an die Straßenbahn, die vor 50 Jahren zum letzten Mal fuhr. Fritz Sauer informierte die „Rundreisenden” auf dem Bauplatz auch über geschichtliche Details.

Fußball ist natürlich auch ein Thema: Elf „dicke” (weil in aufgeblasenen Ball-Kostümen steckende) Fußballfans schickt die Börkeyer Frauengruppe ins Rennen. Bei der Pinass Brumse spielt die Kindergruppe als „Wilde Kerle” Fußball, und die Hippendörfer Frauen kommen als lebendige Kicker-Figuren. Einzelgängerin Sabine Lunau von Vie vam Kopp will als beste Torhüterin glänzen.

Mit aktuellen Gevelsberger Fragen befasst sich zum Beispiel die KG Mühlenhämmer: „Eine Insel mit zwei Schranken” baut die Fußgruppe – durch den Vogelsanger Kreisverkehr steuert dann Lokomotivführer Lukas seine Eisenbahn. Oder: Die Piraten vom Rhein (Landesregierung) jagen der Stadt Gevelsberg auch noch das letzte Hemd ab.

Vie ut Asbi’eck zeigt die geplante umstrittene Laterne vor dem Kirmestor, deren ständiges Hin- und Herwandern Lilli Marleen gar nicht gefällt. Aechter de Biecke führt vor, wie man die Mittelstraße billiger umbauen kann – im 24-Stunden-Betrieb mit Überdachung gegen Wind und Wetter und Beleuchtung.

Ein weiteres Thema bei mehreren Gruppen: Wellness und Fitness. Die Schnellmärker laden zur sportlichen Betätigung ein („Der Speck muss weg”), bieten aber auch Entspannung mit Solarium und Sauna. Die Haufer Jungen („Morgens Fango, abends Tango”) speisen ihr Moorbad aus einer Toilette.
„Wir sind Gevelsberg” (und das ist die Kirmes), verkündet die Pinass Brumse. Und: „Du bist Deutschland” (da hockt der Pleitegeier auf dem Brandenburger Tor).

Einfach nur schön: die überaus lebendigen Gartenzwerge von Vie vam Kopp oder die Party-Welt der KG Berge, wo in den Bergen rund 30 Personen aktiv sind. Mit einem riesigen Kaffeetisch und einer nicht minder großen Kaffeemühle entführt die KG Im Dörnen in Kaffee produzierende Länder wie Brasilien, Mexico und Kolumbien – und die haben natürlich auch ihre Tänzerinnen mitgebracht.

Die Hippendörfer präsentieren ihr Musical „Kult”: Drückt man einen Knopf an der überdimensionalen Musikbox, erscheinen die „echten” Künstler auf der Bühne. Dä vam Lusebrink weckt Kinderträume: Häuptling „Flinker Finger”, Squaw „Kleine Rose” und Sohn „Donnerpfeil” snd nur drei der vielen Akteure im „Wilden Westen”.

Der Kirmeszug am nächsten Sonntag bietet noch viel, viel mehr. Nachdem sich die „Rundreisenden” auf den 13 Bauplätzen erste Eindrücke verschafft hatten, war ihr Urteil einmütig: Das wird ein überaus farbenprächtiger, fröhlicher Zug. Also: Nix wie hin!

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