Hammerschmiedfete 2011

Vorsicht: Bernd Matthäi auf Streifzug für Schelte am Kirmesabend
Erfreulich viele Ehrungen gab es diesmal bei der Hammerschmiedfete (29. 5.). Gleich 13 Kirmesaktive, die seit mindestens 20 Jahren zum Kirmesgeschehen gehören, erhielten am Sonntag eine Auszeichnung für ihren Einsatz.
Das waren aus der Kirmesgruppe Fidele Vogelsanger:
Gudrun Brenken
Uwe Klingenberg
Sabine Siepmann
Kirmesgruppe Im Dörnen:
Wolfgang Fieselmann
Helga Graf
Manfred Graf
Markus Graf
Inge Konze
Sebastian Konze
Angelika Jesinghaus
Patrick Jungermann
Andreas Lensker
Kirmesgruppe Pinass Brumse
Anja Bohle
„Die Geehrten werden immer jünger“, registrierte Kirmesvereinsvorsitzender Michael Sichelschmidt. Die Nadel erhielten die Geehrten (nicht ohne ein vorlautes und völlig unnötiges „Vorsicht!“ dann und wann aus der Menge) vom Geschäftsführer des Kirmesvereins, Stefan Oesterling. Der 2. Vorsitzende Carsten Neef überreichte die Urkunden, Michael Sichelschmidt und Hammerschmied Bernd Matthäi sprachen die Glückwünsche aus.
Vitaminzufuhr klappt auch ohne Rohkost
Die Coca-Cola-Hammerschmied-Fete hat seit 1999 in der urgemütlichen Schmiedewerkstatt von Hubert Janorschke in der Asbecker Straße ihr rustikales Zuhause. Dank der Radeberger Gruppe, deren Vertreter Werner Fischer aus Solingen mit besonderem Applaus bedacht wurde, floss neben Getränken aus dem Hause Coca Cola (in guter Tradition vertreten von Winfried Blumenthal) auch nahrhaftes, kühles Hövels durch die Kehlen der Kirmesfreunde. Das üppige Büfett aus vielerlei Fleisch- und Wurstsorten, Brot und Schmalz und Deftigem mehr, bot Gesundes nach aktuellsten Erkenntnissen: keine Salatgurke, keine Tomate, Blattsalat nur als Deko. Die Vitaminzufuhr wurde in flüssiger Form gewährleistet.
„Traditional Jazz Gang“ und viele andere gute Freunde
Die gut aufgelegten Herren der „Traditional Jazz Gang“ sind seit 1999 Garant für Dixieland vom Feinsten auf der Hammerschmiedfete. Nur ein einziges Jahr fand die Feier in der Schmiede Janorschke ohne sie statt. Diesmal aber war alles, wie es sein sollte, was das Publikum mit vielen Zugabe-Rufen würdigte. Auch zahlreiche auswärtige Freunde gesellten sich zur Coca-Cola-Hammerschmiedfete. Der Hasper Kirmesfestzugverein war u. a. Vertreten durch seinen Obersten Wolkenschieber, durch den Kirmesbauer und den Iämpeströter. Auch Gäste aus Schwelm und Voerde genossen die Geselligkeit mit ihren Gevelsberger Kirmesfreunden.
Die drei unbeliebtesten Buchstaben der Kirmes 2011
Michael Sichelschmidt hieß all die vielen Gäste in der Schmiede willkommen: Bürgermeister Claus Jacobi, die Vertreter aus Politik, Vereinen und Institutionen, die Kirmesfreunde von nah und fern. Einen kleinen Seitenhieb richtete er an die unbeliebtesten drei Buchstaben des Kirmesgeschehens 2011: „TÜV“. „Das Schmiedefeuer und der Amboss sind weiträumig abgesperrt und auch unsere Kirmesabende hatten immer einen perfekten, reibungslosen Ablauf“, verwies der Vorsitzende des Kirmesvereins auf das vorbildliche und seit vielen Jahrzehnten bewährte Verantwortungsbewusstsein der Gevelsberger Kirmesaktiven.
Winfried Blumenthal, seit Menschengedenken bei der Hammerschmiedfete der Vertreter von Coca Cola (sein Lieblingsgetränk auch an diesem Sonntag) ging auf den Generationenwechsel in der Spitze des Kirmesvereins ein: „Schade, dass sich bewährte Kräfte wie Gerd Laake zurückgezogen haben. Aber es ist auch eine gute Tradition im Gevelsberger Kirmesgeschehen, dass junge Leute die Möglichkeit erhalten, ihre Ideen in den Vorstand einzubringen. Das wirst du, Michael, hervorragend machen. So einen Schatz auszugraben, ist ein großes Glück. Wenn Michael Sichelschmidt alle seine Ideen umsetzt, braucht uns nicht bange zu werden. Alles Gute für die nächsten zehn Jahre.“
Gevelsberg schlecht für Fitness: Schwimmen nur auf dem Trockenen
Die Hauptperson der Hammerschmiedfete ist der Hammerschmied. Bernd Matthäi wurde im letzten Jahr von „Willi“ in sein Amt eingeführt, diesmal musste er sein Amt allein ausüben. „Willi“ Sichelschmidt hatte große Freude daran, dem aufmerksamen Publikum mitzuteilen, dass schon zwei Tage Stadtbummel so viele Klöpse für die Rede des Hammerschmieds bringen, dass keinem um den Kirmesabend bange sein müsse. Bernd Matthäi verriet dann einige seiner Beobachtungen. Zum Beispiel, dass die Hagener Straße so buckelig ist, dass sie nur noch mit Geländewagen befahren werden kann. Um dem Ehrenkodex des Kirmesvereins zu entsprechen, der auf das Mitwirken der jüngeren Generation großen Wert lege, habe er sich Botox gespritzt, gestand der Hammerschmied, „damit ich euch noch lange erhalten bleibe“. Bernd Matthäi berichtete von seinen vergeblichen Versuchen, sich in Gevelsberg fit zu machen. Als er mit zwei Skistöcken zum Nordic Walking in der Stadt aufgebrochen sei, habe sich das als Hundekacketreten herausgestellt. Im Schwimm In schwimme man nur auf dem Trockenen und der Ennepebogen sei durch die Bagger dort höchstens für Extremsportler geeignet. Gespannt sein darf man, wie der Hammerschmied den Bürgermeister am Kirmesabend aufs Korn nehmen wird. Claus Jacobi hat dem immer wachen Kirmesvolk in der letzten Sitzung des Kirmesvereins eine Steilvorlage geliefert, die jetzt genüsslich ausgearbeitet wird.
Auf der Fete ihm zu Ehren musste der Hammerschmied traditionsgemäß beweisen, dass er mit dem Hammer umgehen kann. „Ich wollte euch erst ein 27-lagiges Schwert von 2,10 Meter Länge fertigen, aber jetzt mache ich die Füße eines Aschenbechers in Muschelform“, kündigte Bernd Matthäi an, der Sohn eines Hufschmiedes ist. Er machte seine Sache ausgezeichnet, was sich auch in den Zurufen der Zuschauer spiegelte. Dann zeigte Hubert Janorschke, wie ein Meister den Hammer schwingt und zauberte kleine Kunststücke. Gefragt, warum er den Hammer zwischendurch auf den Amboss schlage statt nur auf das heiße Eisen, erklärte er, dies entlaste den Arm, so dass der Schmied länger Kraft habe. Wieder etwas gelernt, sozusagen spielend.
Sachkunde des Kirmesvolks
Die Cheerleaders aus dem Kirmesvolk gaben wie immer alles, um „ihren Mann“ ans Ziel zu bringen. Einige Beispiele aus den vielen sachkundigen Zurufen beim Schauschmieden:
„Der hat Angst, dass er den Amboss kaputtschlägt.“
„Was der mit dem heißen Eisen macht, mach‘ ich doch mit der bloßen Faust.“
„Der hat das vorher geübt.“
„Kann’se dir nicht ’n bisschen Mühe geben?“
„Was soll das jetzt sein?“
„Das ist ja die Rose vom Wörthersee.“
„Nein, das ist ein Bischofsstab.“
„Nee, ein Rollmops. Jawoll, ein Rollmops.“
Hammerschmied zu sein, ist wahrlich kein leichtes Amt.