Gevelsberg und seine Denkmäler

Denkmäler verkörpern das Gedächtnis einer Kultur. Als Monumente aus Stein oder Metall, häufig überlebensgroß, versprechen sie Dauer und eine Langlebigkeit, die fast schon an Unsterblichkeit grenzen mag. Ihre Bedeutung sollte daher auch stets vergegenwärtigt werden, etwa durch historische Stadtführungen, erläuternden Texten auf Schildern, durch Jubiläen, durch Maßnahmen der Restaurierung oder durch Denkmaldebatten.

Und genau hier kommt nun die Kirmesgruppe „Vie ut Asbi´eck“ ins Spiel. Mit ihrer Wagendarstellung „Denkmal“, angelehnt an den gleichnamigen Song der Pop-Rock-Band „Wir sind Helden“, führt man den Zuschauer beim Kirmeszug vor Augen, über welch schönes, wertvolles und historisches Kulturerbe die Stadt doch verfügt.

Da ist zum Beispiel das offizielle Stadtzeichen, das wegen seiner charakteristischen Form auch Stadtharfe genannt wird. Ein Kunstwerk von Janusz Hajduk-Gubalke, welches durch seine Materialauswahl Bezug zur industriellen Tradition der Stadt und dem Spannungsverhältnis von Natur und Umwelt nimmt.

Nicht zu vergessen, die alten Litfaßsäulen mit dem Kiepenkerl. Einst war es Ernst Litfaß, der am 5. Dezember 1854 die Erlaubnis bekam, solche Anschlag- oder Annonciersäulen aufzustellen. Über Nacht wurden sie rasch zum Massenmedium für Amtsblätter, Nachrichten oder Werbung. Kritiker sprachen damals sogar von einem Anschlag auf die Meinungsfreiheit.

Doch nach wie vor bleiben aller Augen vor ihnen weilen, da sie eigens für den Kirmeszug manch alte Kirmesplakate und Flyer zeigen. Das wohl wichtigste Denkmal ist und bleibt jedoch das Gevelsberger Kirmestor. Es ist das meist fotografierte Motiv in der Stadt, ein echter Hingucker und ein beliebter Treffpunkt, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert.

In all diesen Jahren wurde es zu einer lieb gewonnenen Tradition, die ihre Idee in München fand. Denn so ein Tor wie auf der Theresienwiese beim Oktoberfest, das dem Gevelsberger Kirmesvolk anzeigt, hier beginnt beziehungsweise endet die schrägste Kirmes Europas, so etwas wollte man haben.

Gesagt – getan! Am 27. Juni 1997 wurde das Tor feierlich eröffnet. Wer es durchschreitet, der taucht ein in eine andere Welt und erlebt Spok an allen Dagen für Grote un füör Blagen. Fiew Dage siett da Stroaten tau, doa makt vie Kiärmis met Radau. Zwei Jahre war dieses besondere Denkmal aufgrund der Corona-Pandemie von einer steinigen Mauer umstellt.

Das muss ein Ende haben! Also „hol den Vorschlaghammer raus, sie haben uns Kirmesfreunden damit schließlich ein Denkmal gebaut.“ Am
Kirmessonntag werden sie endlich fallen die Steine, um allen Besuchern aus nah und fern zu zeigen: „Leiwe Lü – vie sitt noch doa“.

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