Schon in der Steinzeit hieß es „Rupp di Tupp“
Während wir heutzutage in einer sesshaften Gesellschaft leben, verstanden sich unsere Urahren als Jäger und Sammler. Kein Supermarkt, kein Strom, kein fließend Wasser – stattdessen Pfahlbauhäuser, Feuersteine und Wollschweine. Das Bild der Steinzeitmenschen ist oftmals jedoch noch das der „Uga-Uga-Höhlenmenschen“, die keulenschwingend durch die Wildnis ziehen. Was die Kirmesgruppe „Börkey“ widerlegen möchte, da man ihnen zugetragen hat, dass die Menschen während der „Börkey Steinzeit“ bereits ein Gespür fürs Feiern hatten.
Doch zunächst einmal unternimmt die Kindergruppe eine Reise zurück in die Vergangenheit. Hatten Instagram, WhatsApp oder Tik Tok das Licht der Welt noch nicht erblickt und hielt man eine Digitalisierung mittels Handy, Computer oder Tablet für Zukunftsvisionen, so war die „Kindheit anno dazumal“ gar nicht mal so schlecht. Frei und unbekümmert rannte man in Scharen über Wiesen und Felder, nutzte den Wald um sich frei zu entfalten.
Überall und aus allem ließ sich damals ein Spiel machen: Ob mit Stöcken, Steinen, Kreide, Seilen, Murmeln oder Seifenblasen, ob auf der Straße, am See oder im Hinterhof. Kurz gesagt: Die Kinder spielten einfach nur. Damals wie heute standen und stehen bei Kindern und Erwachsenen vor allem Schwimm- und Freibäder ganz oben auf der Liste beliebter Freizeitangebote.
Eine Aussage, die Einzelgänger Joel bestätigen kann. Erst kürzlich wurde ihm zugetragen, dass sich Ulrike, die beliebte Bademeisterin vom „Schwimm In“, nach stolzen 22 Jahren in den wohlverdienten Teilzeitruhestand verabschiedet hatte. Für ihn die Gelegenheit, um als „Poolboy im Schwimm In“ das Team des Gevelsberger Freizeitbades zu verstärken. Schwungvoll leitet er die Badegäste bei ihrer Aquagymnastik an und steckt sie vor allem mit guter Laune an. Ganz so, wie man es aus dem Urlaub kennt.
„Steinzeit Tipp-Kick“
Man mag es vielleicht nicht glauben, aber solch lustige Animationsspielchen gab es auch während der „Börkey Steinzeit“. Nicht im Wasser, vielmehr auf den Feldern und Wiesen. „Steinzeit Tipp-Kick“ nannte sich das Ganze und war für eine Fußgruppe, die sich dem Sport verschrieben hatte, die schönste Nebensache der Welt. Auch wenn dabei die einzelnen Spieler mit der Keule einen auf den Kopf bekamen und ihr Schädel nach Abpfiff der Partie stark brummte. Schmerzen die rasch vergessen waren, sobald man aus der Ferne die Trommeln zur Eröffnung der prähistorischen Kirmes vernahm.
Der Rhythmus, den das „Steinzeit-Corps 0.1“ mit seinen knochigen Instrumenten erzeugte, war wild. Die Frauengruppe vereinte alle auf musikalische Weise. Entlang einer vorgeschriebenen Strecke erweckten sie die Geister vergangener Zeiten zum Leben. Ab da waren den Menschen klar: „Ess dä Kiärmis inne Gänge – schmeet ek mie inne Menge“.
Der Weg führte die Steinzeitmenschen hinauf zu einem großen Kirmestor, an dem bereits ihre Symbolfigur, der Hammerschmied, auf alle wartete. Eine große stattliche Erscheinung mit blauem Fell, rotem Kragen und entsprechendem Werkzeug in der Hand. Gemeinsam mit ihm erlebte man fünf tolle Tage und hatte Spaß an der Freude.
Alle zog es zunächst einmal über die „Steinzeit Kirmes“. Hier drehte sich unter anderem ein Karussell, was einem mit jeder Runde das Gefühl vermittelte, vogelfrei – dem Himmel ganz nahe – zu sein. Und auch andere typische Attraktionen erheiterten die Steinzeitmenschen. Wie auch der zwei Tage später durchgeführte Kirmeszug. Hier waren es vor allem die gelehrigen Menschen, all jene mit einer abgeschlossenen Prüfung, die von ihren Mitmenschen bejubelt wurden.
In einem von zwei Ochsen gezogenen Wagen feierte sie das bestandene „Abi 2,6 Mio. J. v. Chr.“. Der darauffolgende Tag gehörte den Tieren. Und welches bringt man automatisch mit der Steinzeit in Verbindung? Na klar, ein Mammut!. Prächtig zog das 3,85 Meter hohe und ca. 4,5 Meter lange Felltier samt seinem Reiter durch die Stadt.
Beobachtet von all jenen Menschen, die an ihrer Feuerstelle, welche am Fuße eines 5 Meter hohen und zugleich feuerspeienden Vulkans lag, einige kulinarische Köstlichkeiten zubereiteten. „Das Leben in der Steinzeit“ war nicht nur eine Feier der Vergangenheit, es ist die Erinnerung daran, dass wir alle Teil eines unendlichen Stroms von Geschichte und Evolution sind.
Text/Foto(s): André Sicks
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