Nettes Wohnzimmer Hagener Straße

Seit Jahren wissen die Zuschauer, wie man es sich nett macht zur Kirmeszeit / Soviele Menschen wie noch nie
(Text: Kirsten Niesler)

Gevelsberg. „Soviele Menschen standen hier noch nie”, staunten die Vogelsanger. Die Hagener Straße war wieder ein einziges großes Wohnzimmer mit üppiger Möblierung: Bistro-Tische, Hollywood-Schaukel, Rattansofa, Klappstühle, Decken, Kissen, Tische – alles, was man zum Kirmeszug braucht. Erstmals moderierten die Aechterbieck’schen: Pipo machte seine Sache großartig. Zum ersten Mal auch war es an der Liebfrauenkirche am Kirmessonntag richtig gemütlich. Getränke- und Grillstand und ein Zelt mit Bänken luden ein. Nebenan boten die Jugendlichen Trödel an. Auch Pastor Ulrich Bauer genoss die neuen Kirmesaktivitäten. Sie dürften beliebte Tradition werden.

Krankenhaus-Tor bringt Klinik-Team auf Ideen
Furore machte das Krankenhaus-Tor der Mühlenhämmer im Kirmeszug. Es fand den Beifall des Klinik-Teams, obwohl Lore Störring anmerkte, dass man heute auch schon mal auf andere Praktiken zurück greift. Das Team um Geschäftsführerin Dr. Anke Schewe will die Richtung weisende Mühlenhämmer-Klinik jetzt auf dem Terrain der Fliedner-Klinik aufbauen, wenn am 18. Juli das Café öffnet. So wurde es gestern auf der Kirmes ausgeheckt, denn die Damen wollten unbedingt die Kirmesgruppe kennen lernen, die sich ihrer im Zug angenommen hatte.

Der Hammerschmied und sein Bruder Willi
Unmöglich konnte der Hammerschmied an der Zugspitze Klümpkes werfen und gleichzeitig als rote Laterne und Kirmeswilli das Schlusslicht machen. Oder doch? Ja, er konnte. Denn Hammerschmied Michael Sichelschmidt sprang an der Nordstraße aus seinem Wagen und marschierte flott los. Weit musste er nicht laufen, denn an der Königsburg sprach er munter zwei nette Damen an, die dort entlang fuhren. Sie nahmen ihn mit und den Umweg zum Hundeicken in Kauf. Auf den letzten Fußmetern entledigte er sich seiner Hammerschmied-Montur, wurde von den hilfreichen Mädels der Mühlenhämmer in Willi-Tracht gekleidet – die Mühlenhämmer fuhren gerade erst los – und schon hatte Gevelsberg wieder seinen unvergesslichen Einzelgänger Willi: „Es juckte mich in den Füßen”. Willi bekam dann auch gleich von einem wissendenKirmesfan eine Flasche Wasser über den Kopf geschüttet. Wie er selbst das in alten Zeiten getan hatte, wenn ihm allzu heiß war. Und so sah seine Haarpracht aus wie frisch geölt.

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