So war sie, die gute alte Zeit in der Schnellmark

„Lässt man die Jahre Revue passieren, denkt nostalgisch an die Vergangenheit; wird häufig Schlechtes an Sinn verlieren, jeder schwärmt von der guten alten Zeit.“ Diese Strophe aus einem Gedicht von Werner Siepler könnte zusammenfassend die diesjährige Wagendarstellung der Kirmesgruppe „Schnellmark“ umschreiben. Unter dem Titel BAUPLATZ-IDYLLE stellen sie in einem Rückblick eindrucksvoll klar, man lebte damals ziemlich unbeschwert.

Nostalgie trifft Moderne

Vor allem die einstigen Sommerfeste, die die Schnellmärker an ihrer Gründungsgaststätte Steinigans / Krauledat ausrichteten, sind noch heute vielen Kirmesfreunden in guter Erinnerung. Da gab es hausgemachte Erbsensuppe aus der großen Kanone, an Bierzeltgarnituren hielt man so manchen Plausch, das kühle Blonde floss in Strömen und geschwind drehte sich das Schnurrrad. „Diese besondere Atmosphäre wollen wir auf unserem ersten Wagen noch einmal lebendig werden lassen“, sagte Hans-Dieter Hevendehl. „Wir möchten Nostalgie mit Modernität verbinden. Was man auf dem zweiten Wagen perfekt hinbekommen hat. Denn hier wird der alte Bauplatz präsentiert, der direkt hinter der einstigen Kneipe lag und auf dem zahlreiche bunte Darstellungen wie zum Beispiel das „Zigeunerleben vor 50 Jahren“, die „Hochzeit in Monaco“ oder das prächtige „Schnellmärker Riesenrad“ entstanden sind. Für diese Darstellung winkte 1960 bereits im Vorfeld der Pokalsieg; doch nach nur wenigen Zugmetern brach das Gestänge zusammen. Und damit so etwas nicht noch einmal passiert, baut die Kirmesgruppe während des Kirmeszugs nun aktiv die Lokomotive nach, welche die aktuelle Kirmesplakette mit dem Motto „Sit dä Lücken wier so grot – dann duert et büs tem Abendrot“ ziert.

Auch mal ´ne Pause einlegen

Wer so hart arbeitet der muss natürlich auch mal eine Pause einlegen. Von daher kann es vorkommen, dass sich die Kirmesfreunde einfach mal zwischendurch gemütlich um den ehemaligen Grillplatz setzen und einen Spießbraten drehen. So war sie nun mal, die gute alte Zeit in der Schnellmark. Solch einen Rückblick in der Geschichte, brachte auch die Fußgruppe auf die Idee, einen ZUG IM ZUG auf die Beine zu stellen. Zwölf Rollwagen symbolisieren dabei eine jede Gevelsberger Kirmesgruppe – mal bildlich mal als Skulptur. „Die Idee dazu hatte vor einigen Jahren bereits unsere Kindergruppe“, sagte Frauke Klimaschewski. „Doch irgendwie haben wir es damals nie geschafft, sie umzusetzen.“ Mittlerweile sind die Kleinen jedoch ihren Kinderschuhen entsprungen und da war es an der Zeit, das Motto rechtzeitig zum 75. Jubiläumszug endlich aufleben zu lassen.

Im Hintergrund ertönen dazu dann die heißen musikalischen Klänge der neuen ROCKBAND „Unicorn“, die sich aus dem Schnellmark-Nachwuchs zusammensetzt. Was den Gewinnern von DSDS, Popstars oder The Voice bis dato nicht gelang, nämlich sich einen anhaltenden Erfolg in den Charts zu sichern, das war und ist für diese Gevelsberger Nachwuchsband gar kein Problem. Mit ihrer Musik schafften sie es auf Anhieb die Herzen der Fans zu erobern. Sie sind somit also keinesfalls the last „Unicorn“

SEIFENKISTENRENNEN sind in Gevelsberg keine Seltenheit. Doch beim Einzelgänger aus der Schnellmark sieht es nicht danach aus, das sein Gefährt traditionell mit technischen Raffinessen ausgestattet und effizient gestaltet ist. Das Mini-Auto wird auch nicht etwa rasant über die Straßen rollen. Vielmehr betreibt Stefan Pohl mit dem Motto ein kleines Wortspiel, auf das die Zuschauer gespannt sein dürfen.

Der Hinterhof von Steinigans / Krauledat dem ehemaligen Vereinsheims der Kirmesgruppe Schnellmark, ein Ort an dem zahlreiche Sommerfeste veranstaltet wurden, die bei vielen Freunden der Gevelsberger Kirmes in Erinnerung geblieben sind. Umso schöner ist es, solch eine ehemalige Festivität noch einmal live zu erleben.


Noch steht das Schlagzeug der KINDER-ROCKBAND „Unicorn“ sicher verpackt, doch schon bald wird darauf heftig mit den Drumsticks geschlagen. Let´s Rock!

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