Minister bringt Sonne und nimmt sie wieder mit

Michael Groschek zeigt sich begeistert vom Bürgermeisterempfang und der gesamten Kirmes
(Text: Stefan Scherer | WP/WR)

Gevelsberg. Für Bauen, Verkehr und noch ein paar andere Dinge ist NRW-Minister Michael „Mike“ Groschek in Düsseldorf zuständig. Für was alles, das kann sich kaum jemand merken – und tut in Gevelsberg auch nichts zur Sache. Denn: Hier wurde er gestern schlicht und einfach umgetauft. Willkommen beim schönsten Volksfest des Jahres, Herr Kirmesminister.

Bei der B 7-Eröffnung hatte Groschek zugesagt, beim Bürgermeisterempfang, der gestern zwei Stunden vor Zugbeginn mit zahlreichen geladenen Gästen im Ratssaal stattfand, mit von der Partie zu sein. Die Frage, wie es ihm gefallen hat, erübrigt sich. Denn jeder konnte sehen: Bei Pils, Spielen, Tänzen, Kirmesliedern und netten Dönekes fühlte sich der Politiker pudelwohl, lachte aus vollem Herzen. Nur eines hätte er den Gevelsbergern lassen können – das gute Wetter.

Als er aufschlug, ließ der Regen nämlich plötzlich nach. Der Zug startete im Trockenen, zeitweise ließ sich sogar die Sonne blicken. Groschek fuhr gemeinsam mit Bürgermeister Claus Jacobi und dem Landtagsabgeordneten Hubertus Kramer auf dem Wagen des Hammerschmieds mit. An der Ehrentribüne stiegen die drei Politiker aus. Um 15.30 Uhr musste der Minister den Zug leider wieder verlassen und nahm das gute Wetter mit: Punkt 15.45 Uhr setzte heftiger Regen ein.

Zuvor zeigte sich Michael Groschek beim Bürgermeisterempfang restlos begeistert von der schrägsten Kirmes Europas. „Davon können wir uns bei der Fronleichnamskirmes in Oberhausen noch eine dicke Scheibe abschneiden. Ich fühle mich bei Ihnen sauwohl.“ Da war er nicht allein. Die Bundestagsabgeordneten René Röspel (SPD) und Dr. Ralf Brauksiepe (CDU), Landtagsabgeordneter Hubertus Kramer die stellvertretende Landrätin Sabine Kelm-Schmidt, der Schwelmer Bürgermeister Jochen Stobbe, Klaus Baumann als Rathaus-Chef in Breckerfeld, sein Ennepetaler Pendant Wilhelm Wiggenhagen sowie die Kirmesfreunde aus Schwelm, Ennepetal und Haspe hatten mit den vielen weiteren Gästen ebenfalls einen Mordsspaß.

Zwar Kirmes-, aber nur bedingt WM-tauglich zeigten sich Politiker und Brauchtumsfreunde beim Dribbeln und Torwandschießen. Jedes Team hatte fünf Minuten Zeit, den Ball so oft wie möglich zu versenken. Doch weder die rechte Klebe des Ministers noch die zaghaften Versuche Hubertus Kramers, den Ball im Loch unterzubringen führten zum Erfolg. Der Sieg ging mit 1:0 an die Blaukittel aus dem Südkreis und Haspe.

Für Musik sorgten Günter Dabruck und seine Drevermannspatzen, die mit dem Hammerschmiedlied, dem aktuellen Motto-Lied und einem Kirmes-WM-Song für Stimmung sorgten. Das schafften auch die Mädels aus der Tanzschule Balsano, die erst einen phänomenalen Samba auf den Rathausteppich legten und zum großen Finale eine Polonaise durchs Rathaus führten.

Vorher hatte Jupp Spahn noch ein besonderes Geschenk für die Verwaltung: Den schwarzen Peter, der auf dem Kirmeszug 1984 mitfuhr und seitdem verschollen war. Nach dem schönen Empfang überzeugten sich alle davon, dass Hammerschmied Bernd Matthäi nicht gelogen hatte, als er ankündigte: „Was die Kirmesgruppen gebaut haben, ist gigantisch.“ Recht hatte er!

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