Kirmesmotto 2023: „Use Kiärmes dä es schöner, steiler, geiler“

Zur Jahreshauptversammlung des Gevelsberger Kirmesvereins in der Aula Alte Geer stand nach der Eröffnung und Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Markus Loetz zunächst einmal der Jahresbericht auf der Tagesordnung. Markus Loetz skizzierte noch einmal das letzte Kirmesjahr mit dem Neustart nach der Zwangspause durch Corona. Dabei hob er unter anderem hervor, dass der Beschluss, den Kirmeszug nicht zu bewerten, im Nachhinein gar nicht erforderlich gewesen wäre. Die Kirmesgruppen hatten allen Befürchtungen zum Trotz und mit einem gemeinsamen Motto unterschiedlich großartige Darstellungen geboten.

Nach dem Kassenbericht des Geschäftsführers, der durch zahlreiche großzügige Spenden, insbesondere die der Sparkasse an Ennepe und Ruhr, sehr positiv ausfiel, verlas Anja Bohle von der Pinass Brumse den Bericht der Kassenprüfer. Dem Vorschlag, den Kassierer zu entlasten, wurde einstimmig entsprochen. Auch dem gesamten Vorstand erteilte die Versammlung die uneingeschränkt die Entlastung.

Die Neuaufnahme der KG Silschede war für alle anwesenden Kirmesgruppen und den Bewertungsausschuss eigentlich nur eine Formsache. Nachdem sich der neue Vorstand der Silscheder mit dem Geschäftsführer Jan-Erik Reinhardt, dem 1. Vorsitzenden Christian Schönebeck und seinem Stellvertreter Hendrik Heinemann kurz vorgestellte hatte, wurde die 13. Kirmesgruppe mit einer Enthaltung einstimmig in den Kreis der Kirmesgruppen aufgenommen.

Bevor Markus Loetz die anstehenden Wahlen mit dem Hammerschmied, Beisitzer und Praktikanten eröffnete, dankte er noch einmal dem ehemaligen Hammerschmied Bernd Matthäi für seine langjährige Tätigkeit. Als Dank überreichte der Vorstand einen kleinen Präsentkorb und eine Metallfigur. Diese zeigt den Hammerschmied, der mit seinem Arbeitsgerät eine Muschel wegschubst. Eine Anspielung auf die Norddeutsche Herkunft von Bernd Matthäi, der zu seinem Start als Hammerschmied scherzeshalber als „Der Muschelschubser“ tituliert wurde.

Anschließend stellte der Vorstand den Beisitzer Lutz Kornowski als Kandidaten für die Kultfigur des Hammerschmieds vor. Mit sieben Enthaltungen und einer Gegenstimme gaben die Sitzungsteilnehmer grünes Licht. „Ich freue mich, in die Fußstapfen meines Vorgängers treten zu dürfen“, dankte Lutz Kornowski allen für das in ihn gesetzte Vertrauen. Mit vier Enthaltungen wurde anschließend Praktikant Bernd Stich als neuer Beisitzer ernannt. „Praktikanten werden ja immer durch den Vorstand ernannt und nicht gewählt“,  erläutere der 1. Vorsitzende den nächsten Tagesordnungspunkt. „Wir haben mit einem etwas älteren und einem ganz jungen gleich zwei Kirmesfreunde hierfür vorgesehen.“ Die Rede ist von Dirk Henning und Felix Gromm, die jetzt als Praktikanten tiefe Einblicke in die Vorstandarbeit erhalten.

Die Rechnungsprüfer für 2023 wird die KG Schnellmark stellen. Die Kirmesgruppe wird die dafür vorgesehenen Mitglieder umgehend benennen. Mit der Wahl des Kirmesmottos und den „Wech“-Runden ist es schon fast Tradition, dass Präsidiumsmitglied Horst-Dieter Erdelt die Vorschläge auf Plattdeutsch vorstellt. Bevor er die Motto-Vorschläge erst einmal verlaß, gab er noch eine lustige plattdeutsche Geschichte zum Besten.

Nach der ersten „Wech“-Runde hatten es ganze sieben der 21 Vorschläge in die zweite Runde geschafft. Jetzt hatte jedes Versammlungsmitglied nur noch eine Stimme für eines der sieben Vorschläge. Mit 27 Stimmen setzte sich dabei das neue Kirmesmotto:

„Use Kiärmis dä es schöner, steiler, geiler“

klar durch. Das über Facebook eingereichte Motto soll unter starker Mitwirkung von Katja Eulenhöfer von der KG Mühlenhämmer entstanden sein.

Geschäftsführer Carsten Neef konnte erste Einzelheiten für den Kirmesabend berichten, bevor er die bereits feststehenden Termine des GKV und der Kirmesgruppen vortrug. So findet unter anderem die Kirmeskrugfete am 5. Mai, die Hammerschmied-Fete am 21. Mai bei Russmann in der Scheune, der Kirmesabend am 10. Juni und die Rundreise des BWA am 17. Juni statt. Alle weiteren Termine können immer auf der Internetseite des GKV abgerufen werden.

Einstimmig beschlossen alle, auch 2023 das neue Motto auf einer Kirmesplakete zu verewigen. Unter dem Punkt „Verschiedenes“ stellte sich kurz der neue Präsidiumssprecher Martin Reitze vor. Anschließend berichtete Carsten Neef von den Verhandlungen mit der Brinkhoff’s Brauerei. So soll nach den Gesprächen der Vertrag mit dem GKV um zwei weitere Jahre verlängert werden. Die Brauereigruppe übernimmt dann zum Teil die Rückfinanzierung der Bier- und Kühlwagenmieten und sponsert die Beschaffung der Krüge im Rahmen der Kirmeskrugfete. Darüber hinaus sponsert Brinkhoff’s die Hammerschmied-Fete und unterstützt die Sommerfeste der Kirmesgruppen. Alle Kirmesgruppen stimmten der Vertragsverlängerung zu.

Für die Frühkirmes am Ennepe-Bogen vom 20. bis 24. April 2023 können sich die Kirmesgruppen für den Ausschank in einem Bierstand melden.

„Die Bambinis der Feuerwehr und der ABI-Jahrgang mussten sich bisher jedes Jahr für die Teilnahme am Kirmeszug bewerben“, so der Geschäftsführer Carsten Neef. Er schlug vor, dass beide Gruppen aufgrund langjähriger Tradition  für die Zukunft immer gesetzt sind und es hierfür keine Abstimmung mehr geben soll. Die große Mehrheit der Versammlung entsprach diesem Antrag. Mit zwei Enthaltungen wird 2023 auch das Hospiz Emmaus mit einem Planwagen teilnehmen. Die Verantwortlichen wollen dem Hospiz ein Gesicht geben und planen einen fröhlichen und bunten Wagen.

Für rund 5000 Euro will der GKV Festzeltgranituren, und jeweils zehn Stehtische rund und eckig anschaffen. Diese stehen dann zukünftig allen Gruppen kostenlos zur Verfügung. Die Kirmesgruppe Börkey wird die Einlagerung auf dem Bauplatz sicherstellen.

Des Weiteren wünscht sich die KG Pinass Brumse, dass sich wieder mehr Kirmesgruppen bei dem jährlichen Menschenkicker-Event beteiligen.

Nach 29 Jahren als 1. Vorsitzender der Kirmesgruppe „Vie vam Kopp“ erklärte Raimund Herberg der Versammlung, dass er diesen Posten jetzt an Mike Benkenstein abgetreten hat.

Zum Abschluss ergriff der beste Losverkäufer aller Zeiten „Bärchen“ das Wort. Er erläuterte kurz, wie er vor Jahrzehnten zu diesem „Job“ gekommen ist und rief vor allem junge Mitglieder in den Kirmesgruppen auf, hier zukünftig mitzuwirken. „Ich bin für Planungssicherheit und so sage ich dem Vorstand für dieses Jahr noch einmal meine volle Unterstützung zu“, so „Bärchen“.

Im nächsten Jahr möchte er sich aber zurückziehen und anderen diese Aufgabe übertragen. Immerhin hat „Bärchen“ in seiner Zeit als Topp-Losverkäufer drei Hammerschmiede, drei Vorsitzende und zwei Geschäftsführer kommen und gehen gesehen.

Der Vorstand des GKV in seiner neuen Besetzung. Foto: Ralf Sichelschmidt

Mit einem dreifachen „Rupp di Tupp“ schloss der Vorsitzende nach fast zwei Stunden die Jahreshauptversammlung.

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