„Pinass Brumse“ und ihre Beziehung zu Mauern

Mauern gibt es viele auf der Welt. In Deutschland hat man gar eine ganz besondere Beziehung zu solch einem Bauwerk. 1961 wurde bekanntlich die Berliner Mauer rund um Westberlin errichtet. Sie trennte fortan auf 87 Kilometern Länge Westberlin von Ostdeutschland.

Damit wurde sie zu einem realen Symbol des metaphorischen Eisernen Vorhangs, der den Westen vom Osten trennte. Erst am 9. November 1989 erfolgte schließlich die Öffnung der Berliner Mauer – ein wichtiger Schritt zur Wiedervereinigung in Deutschland. Heute sind die Spuren der Mauer aus der Landschaft und dem Berliner Stadtbild weitgehend verschwunden.

Es sind nur noch 1,5 Kilometer Mauer an der East Side Gallery und Oberbaumbrücke zu finden, der Rest wurde in alle Welt verkauft oder entsorgt. Pflastersteine am Brandenburger Tor erinnern an den früheren Verlauf der Mauer.

Mit dem Gedanken das der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmtheit am Ende gesiegt hatte, stampfte „Pinass Brumse“, die älteste der 12 Gevelsberger Kirmesgruppen, für einen kurzen Augenblick nun noch einmal einen Teil der Mauer aus dem Boden hervor.

„Man muss unsere Mauer allerdings von beiden Seiten betrachten, denn eine jede zeigt und erzählt etwas gänzlich anderes“, berichtete der Brumse-Vorsitzende Stefan Remmel.

Wagendarstellung: The Wall

Auf der einen Seite erzählt man die Geschichte von Pink, einem jungen, als Musiker erfolgreichen, Mann, der aufgrund der Überbehütung durch seine Mutter, der Abwesenheit seines im Krieg gefallenen Vaters, Liebesaffären, dem Umstand, von seiner Frau betrogen und verlassen worden zu sein und der Grausamkeit der Lehrer in der Kindheit eine imaginäre Mauer um sich errichtet, die ihn vor äußeren emotionalen Einflüssen und weiteren Verletzungen schützen soll.

Der junge Mann verzweifelt jedoch an seiner Existenz, weil er durch diese Mauer weitgehend von sozialen Kontakten abgeschirmt ist. Angelehnt ist das Ganze an den 21. Juli 1990 als Roger Waters im Niemandsland in der damals noch geteilten Stadt (halb im britischen, halb im russischen Sektor) seine Open-air-Produktion von „The Wall“ aufführte, die alles in den Schatten stellte, was davor und danach in Deutschland an Rockspektakeln geboten wurde.

Die Zuschauer erleben quasi noch einmal dieses Konzert, bei dem sogar die überdimensionale Figur des bösen Lehrers, eine zentrale Figur der Geschichte, in Erscheinung tritt und wo über den Köpfen des Publikums ein Helikopter seine Kreisen drehen wird.

Die andere Seite der Brumse-Mauer zeigt indes ein Stück der innerdeutschen Grenze nach der Maueröffnung. Auch hier sind Mauern eingerissen worden, auch hier wurden Fesseln gesprengt. Grauer Beton wurde überwunden, umgewidmet, neu genutzt und friedlich zerlegt.

28 Jahre Teilung sind Geschichte. Es macht Mühe und bedarf großer Anstrengungen, Mauern zu überwinden. Darum kommt der Zuschauer bei der Brumse auch nicht ohne weiteres umher, sich beide Seiten dieser Mauer anzusehen.

Einzelgänger: Dr. Kirmes

Alljährlich sind es auch Tausende, die einen Streifzug über die schrägste Kirmes Europas machen. Dabei kann es auch mal vorkommen, das der ein oder andere sich gerne mal einen über den Durst trinkt.

Nichts desto trotz wer feiert der hat Spaß, nachhaltige Folgen sind oftmals völlig egal. In seiner Funktion als Kirmes-Doktor hat es sich Felix Gromm zu Aufgabe gemacht, wann immer es einen Notfall gibt – er steht mit Rat und Tat zur Seite. Frei nach dem Motto: Eenen niam vie noch un dann gove.

Kindergruppe: Emojis

Emojis sind kleine, ursprünglich aus Japan stammende Symbole wie Smileys, Alltagsobjekte oder Flaggen, die der Kommunikation im Internet und auf mobilen Endgeräten dienen.

Ihr Leben das sie in den Social-Media-Kanälen führen wird bestimmt von Einsamkeit. Ein jedes Piktogramm steht alleine und driftet vor sich hin, in der Hoffnung vielleicht versendet zu werden.

Nun ist es jedoch an der Zeit, das reale Leben zu erkunden. Die kleinen Emojis wollen persönlich mit den Menschen in Kontakt kommen; sie wollen sich Auge in Auge mit ihnen anfreunden. Und sie bringen zudem auch noch kleine Überraschungen mit.

Fußgruppe: Rosen-Ali

Jeder dürfte ihn schon einmal gesehen haben, den Mann mit den Blumen im Arm. Vorzugsweise Freitag- und Samstagabend taucht er in Gevelsberger Gaststätten auf und verkauft seine Rosen: Sein Spitzname ist daher auch schon Programm: Rosen-Ali.

Auch wenn das Original nicht beim Gevelsberger Kirmeszug dabei sein wird, blumige Grüße wird es trotzdem geben. Denn gleich acht Rosen-Alis fahren mit ihrem blumigen Gefährt entlang der Zugstrecke und bringen – wie auch immer – an die 2.500 Rosen an die Frau und an den Mann.

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