Klaus Solmecke nach 25 Jahren aus Präsidium verabschiedet

1. Vorsitzender Markus Loetz (li.) verabschiedet zusammen mit Reimund Herberg (re.) Präsidiumsmitglied Klaus Solmecke nach 25 Jahren aus dem Amt

Eine Mischung aus Freude, Unsicherheit und ein Stückweit Vorsicht lag in der Luft, als der 1. Vorsitzende Markus Loetz nach knapp zwei Jahren die erste Jahreshauptversammlung des Gevelsberger Kirmesvereins in der Aula Alte Geer in Präsenz eröffnete.

Freude unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen der Kirmesgruppen, sich endlich einmal wieder wirklich zu treffen, Unsicherheit und Vorsicht angesichts der sehr hohen täglichen Neuinfektionen in Deutschland.

Nach den einführenden Worten des Vorsitzenden und einer Schweigeminute für die verstorbenen Kirmesfreunde gab Markus Loetz erstmalig in der Geschichte des GKV einen Jahresbericht über die Geschehnisse der letzten beiden Jahre ab.

Die dabei wohl einschneidendsten Daten waren der 16.04.2020, als um 15.21 Uhr das Aus der Kirmes 2020 verkündet werden musste. „Es war ein Stich ins Kirmesherz“, so der Vorsitzende.

„Genau 71 Tage, 3 Stunden und 21 Minuten vor dem Start mussten wir schweren Herzens den Countdown anhalten.“

In seinen weiteren Ausführungen erwähnte der Vorsitzende neben den vielen Aktionen der Kirmesgruppen sowie den großartigen Ideen der Gevelsberger Feuerwehr auch die mit 14.100 Euro sehr erfolgreiche Spendenaktion für die notleidenden Schausteller. Mit diesem Geld werden die Standgebühren bei der nächsten Kirmes reduziert.

Zum Abschluss dankte Markus Loetz der Stadt und insbesondere Bürgermeister Claus Jacobi für die gute Zusammenarbeit in der schwierigen Lage. Dem Kassenbericht für 2020 und 2021 durch Kassierer und Geschäftsführer Carsten Neef folgten die Berichte der Rechnungsprüfer und die einstimmige Entlastung des Kassierers sowie des gesamten Vorstandes.

Es hat schon Tradition, dass Präsidiumsmitglied Hans-Heinrich Lesker für die Vorstandswahlen zum Versammlungsleiter berufen wird. Bevor er die Wahl des neuen 1. Vorsitzenden einleitete, sprach er dem Vorstand im Namen aller Anwesenden einen großen Dank für die geleistete Arbeit aus.

Einstimmig wählte die Versammlung anschließend Markus Loetz zum alten und neuen 1. Vorsitzenden. Alle weiteren Wahlen fielen ebenfalls einstimmig aus.

Für den aus dem Amt des 2. Vorsitzenden ausgeschiedenen Andreas Kalin, der dieses Amt zwei Jahre innehatte, wählte die Versammlung den Beisitzer Manfred Bärenfänger zum neuen 2. Vorsitzenden.

Verabschiedung von Andreas Kalin als 2. Vorsitzender des GKV

Geschäftsführer und Kassierer Carsten Neef wurde in seinen Ämtern bestätigt

Als neue Beisitzende für den in den Vorstand wechselnden Manfred Bärenfänger wird sich zukünftig Petra Ellerkmann von der Pinass Brumse einbringen. Die Versammlung wählte sie mit den aktuellen Beisitzern, Marc Baron, Sascha Hilger, Frauke Klimaschewski und Lutz Kornowski im Block.

Hammerschmied Bernd Matthäi macht ebenfalls ein Jahr weiter und Bernd Stich (Pinass Brumse) wird Praktikant des Vorstandes.

Nach 25 Jahren Tätigkeit im Präsidium nimmt Altbürgermeister Klaus Solmecke seinen Hut. Markus Loetz mit einem verschmitzten Lächeln: „Er hat mir gesagt, dass bei Erreichen eines bestimmten Alters Schluss ist. Ich werde sein Alter jetzt nicht erwähnen und sagen, dass er bereits achtmal genullt hat. So etwas macht man nicht.“

Bevor Klaus Solmecke vom 1. Vorsitzenden und Präsidiumsmitglied Reimund Herberg ein Präsent überreicht bekam, ergriff er das Wort. „Es war eine gute Zeit und wir haben seit Jahrzehnten einen professionellen Vorstand, der die Geschicke der Kirmes lenkt.“ Solmecke weiter: „Wir müssen die 12 Kirmesgruppen möglichst erhalten, denn sie haben so vielen Menschen in Gevelsberg die Möglichkeit gegeben, sich kreativ einzubringen. Den Kindern sollten wir empfehlen, kommt in die Kirmesgruppen, damit diese weiterleben:“

Einstimmig wählten die Anwesenden anschließend Stefan Bussmann in das Präsidium. Als Rechnungsprüfer wird Christian Schönebeck (Pinass Brumse) die nächste Kasse prüfen und Tobias de Heel verstärkt die Zugleitung.

Die Wahl des Kirmesmottos 2022 ging dieses Mal recht flott

Michael Sichelschmidt verlas zunächst alle dreizehn Vorschläge. Bereits in der ersten „Wech- und Halten-Runde“ flogen dann zehn aus dem Rennen. Mit 44 zu 11 und zu einer Stimme setzte sich dann der Vorschlag von Stefan Remmel (Pinass Brumse) klar durch.

Das Motto lautet: „Leiwe Lü – Vie sitt noch doa“

Neben der Spielleutevereinigung Gevelsberg wurde dem Antrag der Fidelen Vogelsanger 2.0, in den Kirmesverein aufgenommen zu werden, einstimmig entsprochen.

Als Formalie gab es aufgrund behördlicher Vorgaben in der Satzung des Vereins in zwei Passagen kleine Formulierungsänderungen, die die Versammlung einstimmig abgesegnete.

Bei der Planung der Aktivitäten des Vereins sowie der Kirmesgruppen sind die meisten Termine noch unklar. Fest stehen derzeit nur der 13. Mai für die Brinkhoffs Fete in der gleichnamigen Brauerei sowie die Hammerschmied-Fete am 29. Mai.

Für den geplanten Kirmesabend rief Markus Loetz die Gruppen auf, sich Gedanken über einen Bühnenbeitrag zu machen.     

Zum Abschluss der Versammlung ergriff Bürgermeister Claus Jacobi das Wort

Sein größter Wunsch sei es, gemeinsam mit allen im Juni die Kirmes mit viel Althergebrachtem zu feiern. „Ich mache mir seit zwei Jahren viele Gedanken, wie es mit der Kirmes weitergeht“, so Jacobi. Er hätte nie gedacht, in seiner Amtszeit gleich zweimal dieses traditionelle Fest absagen zu müssen. „Gesellschaftlich und mitmenschlich ist dies eine Katastrophe.“ Claus Jacobi weiter: „Was kann heute die Botschaft sein? Wir setzen auch unter dem Risiko, auf den letzten Metern eine Absage zu erfahren, die Zeichen auf Grün, dass wir wieder eine Kirmes 2022 haben!“ Er ermunterte alle Kirmesgruppen, alles dran zu setzen und so zu bauen, als wenn die Kirmes 2022 sicher wäre. „Alle müssen voll reinhauen und Gas geben“, appellierte Jacobi. „Denn wenn eine so gigantische Geschichte dreimal nicht stattfindet, kann das tödlich sein.“

Damit auch die Kirmesgruppen mit knappem Budget dies stemmen können, rief der Bürgermeister einen Hilfs-Topf ins Leben. Spenden, die hier einfließen, sollen diesen Gruppen für Baumaterial etc. zur Verfügung gestellt werden. „Wir dürfen keine Kirmesgruppe verlieren“, so Claus Jacobi zum Abschluss seiner Ansprache.

In einem kurzen Wortbeitrag erläuterte der Sprecher der Schausteller, Andreas Alexius, dass das Summerfelling am Ennepebogen wieder stattfinden soll. Die Kirmesgruppen bekommen hier wieder die Gelegenheit, sich in Szene zu setzen. Für den „Hilfs-Topf“ sagte er spontan 500 Euro zu.

Mit einem dreifachen „Rupp di Tupp“ schloss der Vorsitzende nach fast zwei Stunden die Jahreshauptversammlung.

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