Gesellschaftsspiele sind wieder Top!

Bei aller Begeisterung für die digitale Spielewelt, die analogen Spiele sind dadurch nicht unterzukriegen. In 98 Prozent aller deutschen Haushalte gibt es mindestens ein Gesellschaftsspiel, und bei den meisten Bundesbürgern ist eine reiche Auswahl zu finden. Rund 34 Millionen Menschen spielen ab und zu Gesellschaftsspiele.

Und vielleicht steigt ja sogar die Nachfrage, wenn man erst einmal die Spielemesse von Silschede am Kirmessonntag besucht hat. Auf die Besucherinnen und Besucher wartet ein umfangreiches Angebot an Kinder-, Gesellschafts- und Familienspielen, das sich wahrlich sehen lassen kann.

Vor 70 Jahren fand die erste Ziehung von „LOTTO 6aus49” statt – und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Jeden Mittwoch und jeden Samstag rollen die Kugeln und verteilen Glücksmomente im ganzen Land. Zur Feier der Lotterie wird Einzelgängerin Julez eine ganz besondere Version präsentieren, bei der, hat man die richtigen Kreuze gesetzt, im Geldregen tanzen und paketeweise Geld gewinnen kann.

Besonders beliebt bei Jung und Alt sind Merkspiele. Um diese zu meistern, benötigt man ein gut funktionierendes Kurzzeitgedächtnis und eine hohe Konzentrationsfähigkeit. Ein Klassiker hierbei ist „Memory”, bei dem insbesondere das visuelle Kurzzeitgedächtnis gestärkt wird, da man den Standort der kurz aufgedeckten und wieder umgedrehten Karten schnell speichern muss. Das Spiel stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus Japan und war dort seit dem 12. Jahrhundert als Kai-Awase (dt. „Muscheln zusammenfügen“) bekannt. 

Ein Spaß für die ganze Familie, wie die Kindergruppe unter Beweis stellen wird. Als lebende Memorykarten mit selbst gemalten heimatlichen Symbolen lädt der Nachwuchs das Publikum beim Kirmeszug zum Mitspielen ein. Und wer dabei dann noch ein Pärchen findet, bekommt sogar eine Überraschung.

Es gibt doch nichts Entspannenderes als früh am Morgen auf einem großen See in einem Boot zu sitzen, die Angel ins Wasser zu halten und darauf zu warten, dass der erste Fisch anbeißt. Schade, dass man es nicht ständig machen kann. Aber zum Glück gibt es ja die Frauengruppe der Kirmesgruppe „Silschede”, die dafür Sorge trägt, dass das Adrenalin beim „Fische angeln“ stets in Wallung bleibt.

In ihrem selbstgebauten Aquarium tummeln sich einige Wasserbewohner die man gerne am Haken haben möchte wie z.B. eine Meerjungfrau, ein Seepferdchen, ein Oktopus, aber auch eine Schatzkiste oder ein oller Stiefel – ganz im Stil des Spieleklassiker, den viele noch aus der eigenen Kindheit kennen. Doch auf der Kirmes fragt sich dieses Jahr nicht nur Scooter „How much is the fish”, sondern auch die Anglerinnen der KGS. Aber ganz egal wie wertvoll der geangelte Fisch ist, die mitlaufenden Muscheln verteilen in jedem Fall kleine Überraschungen an die Zuschauer.

Der „Klack-Pirat” ist das meistverkaufte Spielzeug des japanischen Spielzeugherstellers Tomy. Von der Markteinführung 1975 bis 2005 wurde das Aktions- und Geschicklichkeitsspiel mehr als 10 Millionen Mal verkauft. Der Name bezieht sich sowohl auf das Geräusch des herausspringenden Piraten im Stile eines Schachtelteufels, als auch auf die Gameshow „Klack” des Fernsehsenders RTL.

Beim Klack-Piraten sitzt Einzelgänger Fabian Böhme in einem rollenden Fass, in das die Kirmeszugbesucher scharfe Schwerter hinein stecken dürfen. Springt er bei einem Schwertstoß wie aus dem Nichts aus seiner Behausung heraus, so hat der Spieler – Schade – verloren.

Als die Amerikanerin Elizabeth Magie Phillips die Ursprungsversion von Monopoly erfand, konnte sie nicht ahnen, dass das Brettspiel bis heute gespielt werden würde. Sie wollte ein Gesellschaftsspiel, das die Menschen ganz nebenbei mit den Prinzipien einer Solidargemeinschaft in Berührung brachte. Ihr erklärtes Ziel war es, das Übel der Geldvermehrung auf Kosten anderer zu zeigen.

In den 30er-Jahren entdeckte dann Charles Darrow das Spiel bei Bekannten. Der gerade arbeitslos gewordene Heizgeräte-Vertreter modifizierte das Spiel geringfügig und ließ sich die Rechte patentieren. 1935 verkaufte er es an den amerikanischen Spielehersteller Parker and Brothers und wurde im Verlauf der Erfolgsgeschichte des Spiels Millionär.

Das Spiel wurde im Laufe der Jahre in zahlreichen nationalen Versionen umgesetzt und auf die Märkte gebracht, so dass es zu einem internationalen Klassiker werden konnte. Anlässlich seines 90. Geburtstages geht der Spieleklassiker nun mit einer ganz neuen Ausgabe, dem „Gevelsnopoly”, an den Start.

Rechtzeitig zum Gevelsberger Kirmeszug wird es präsentiert von keinem geringeren als dem knapp fünf Meter großen „Gevelsnopoly-Mann“. Eine Figur, die Ähnlichkeit aufweist mit keinem geringeren als Mr. Monopoly, auch bekannt als Rich Uncle Pennybags, dem Maskottchen des beliebten Brettspiels.

Auf dem XXL-Spielplan der Gevelsberger Version finden sich einige bekante lokale Bahnhöfe, ein heimischer Energieversorger und natürlich das Gefängnis. Bunte Spieler treten gegeneinander an, um möglichst viele Besitzrechte zu erwerben, damit sie von den anderen Mitspielern Mieten erhalten, wenn diese durch Würfeln auf gewissen Feldern landen. 

Eher teurer wird es bspw. wenn man man mit seinem Spieler auf der „Körnerstraße“ „Zum Berger See“ oder auch „Am Waldesrand“ landet. Kommt ein Spieler allerdings auf ein Ereignis- oder Gemeinschaftsfeld, so muss er den Anweisungen der wagenbegleitenden Karte des entsprechenden Stapels stets Folge leisten. In diesem Sinne: „Gevelsberger, rückt nun alle vor bis zum Kirmestor!“

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