Jung, rebellisch und voller Power

Innerhalb eines Jahres hat sich bei der Kirmesgruppe „Vie ut Asbi´eck“ so einiges verändert. Erfreulicherweise konnte man nicht nur neue Mitglieder gewinnen, man hat sich vor allem auch um einiges verjüngt, was den Altersdurchschnitt betrifft. Gerade in der heutigen Zeit, kommt es bekanntlich ja doch eher selten vor, dass junge Leute einem Verein beitreten, um dort in ihrer Freizeit ein altes Brauchtum zu pflegen.

Von daher darf man in den Reihen der Gevelsberger Kirmesgruppen bei den Asbeckern ruhig von den jungen Wilden sprechen. Vielleicht sogar auch von Rebellen, die zeigen wollen, was sie drauf haben und dass sie einiges (erstmalig sogar einen eigenen Bierstand auf der schrägsten Kirmes Europas) auf die Beine stellen können.   

Wagendarstellung: Footloose

Passend zu dieser Situation ist daher auch ihre diesjährige Wagendarstellung. Das Motto lautet „Footloose“ und ist angelehnt an einen der wohl heißesten Musikfilm aus dem Jahre 1984, welcher mit halsbrecherischen Tänzen, viel Romantik und einer absoluten Superstory das Publikum in den Kinosälen begeisterte. Definitiv wohl einer der besten je produzierten Jugend- und Musikfilme, der zurecht Kultstatus erreichte.

Ren MacCormack, 17 Jahre alt und im letzten Highschool-Jahr, hat gerade erst seinen Vater verloren. Aufgrund einer Notlage zieht es den musik- und tanzbegeisterten Teenager kurze Zeit später mit seiner Mutter von Chicago zu Verwandten in ein verschlafenes Provinznest.

Dort ist öffentliches Tanzen jedoch per Gesetz verboten. In der Gemeinde, wo Reverend Moore seine Schäfchen betreut und allem Schönen versagt, lernt er ausgerechnet dessen Tochter Ariel kennen und lieben. Nach einer bestandenen Mutprobe beginnt der  junge Rebell dafür zu kämpfen, das die Jugendlichen wenigstens ihren Abschlussball feiern können.

Eine Aktion mit der er die Gemeinde geradezu aufmischt. etztendlich gelingt es aber Ren dann doch, den Reverend zu überzeugen, so dass die große Fete in einer Scheune stattfinden kann.

Und eben jener Augenblick, wenn am Ende des Films die Scheune, im wahrsten Sinne des Wortes, gerockt wird, den präsentiert die Kirmesgruppe den Zuschauern entlang der Zugstrecke. Dafür wurde eigens eine typische amerikanische Holzscheune nachgebaut, die wie kaum ein anderes Bauwerk den, von der Landwirtschaft lebenden, Mittleren Westen in den USA prägt.

Mit einer Höhe von rund fünf Metern und den unzählig vielen, selbst gestrichenen roten Balken ist sie das zentrale Element des Wagens. Um dem Ganzen letztendlich den passenden amerikanischen Charme zu verleihen, werden natürlich auch noch einige Heuballen drapiert.

Wenn sich nun zum Soundtrack von Footloose das große Scheunentor erstmals öffnet, dann heißt es: Let´s have a Party! 

Zahlreicher bunter Lichter erhellen das Innere der Scheune, mit Konfetti wird nicht gespart und zusätzliche Szenenmotive erinnern bildlich an den Film. Mit einer eigens einstudierten Choreographie wird dann sehr schnell sichtbar, das Tanzen frei macht, ein Sinnbild für Freiheit und das Ausleben der eigenen Gefühle ist und irgendwie auch eine Art Rebellion gegen jedwede Art von Spießertum.

„Genau dass ist es, was wir erreichen möchten. Wir wollen uns als dynamische, junge Gruppe präsentieren, um „jüngeren“ Leuten zu zeigen, dass die Kirmes keinesfalls ein eingeschlafenes Volksfest ist“, so Kristina Böhle, Vorsitzende der Kirmesgruppe „Vie ut Asbi´eck“. Last but not least taucht dann auch noch jener berühmte, gelbe VW Käfer auf, mit dem Ren seine Ariel zum Abschlussball von zuhause abholte.                                                                   

Nach oben