In Berge himmeln die Frauen den Fußballgott an

Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe. Vor allem nicht bei Männern und Frauen. Bestes Beispiel hierfür ist zweifelsohne Fußball gucken. Denn dabei trennt sich in der Regel die Spreu vom Weizen. Oder anders formuliert: Feuer trifft auf Wasser. Deutlich wird dies in gut einem Monat, wenn sich die Topstars des Fußballs in Frankreich ein Stelldichein geben: Denn am 10. Juni wird im Stade de France mit der Partie „Frankreich vs. Rumänien“ die größte UEFA Europameisterschaft aller Zeiten angepfiffen, bei der 24 Mannschaften gegeneinander antreten. Von diesem Zeitpunkt an, hockte das starke Geschlecht allabendlich vor der Glotze, lässt sich von seiner holden Weiblichkeit mit Bier und Chips bedienen, springt beim Tor vom Sofa auf, streckt die Becker-Faust zum Fernseher und brüllt minutenlang einfach nur „Jaaaaaaaaaaaaa!“.

Sie dagegen wuselt während einer Partie oftmals im Haushalt herum und bittet ihren Mann inständig darum, die Bierflasche doch wenigstens auf einen Untersetzer zu stellen. Hinzu kommt, dass Frau manchmal gar nicht weiß wer überhaupt gerade spielt. Mögen Begriffe wie Abseits oder Freistoß für eine Frau wie Fremdwörter klingen, so achtet sie allerdings mit ihrem Kennerblick auf die Beine oder das Aussehen eines jeden Spielers. Solch „klischeehaften“ Szenen spielen sich in vielen deutschen Haushalten ab – nicht so bei den Mitgliedern der Kirmesgruppe Berge.
Bei ihnen ist alles anders; wie man beim diesjährigen Kirmeszug erleben wird. „Fußball mal anders“ lautet ihr Motto und veranschaulicht was passiert, wenn Frauen diese Männerdomäne für sich einnehmen und vor der Glotze den Fußballgott anhimmeln. Anstatt eines kühlen Bierchens serviert man(n) seiner besseren Hälfte einen Prosecco, kredenzt Schnittchen und erledigt ohne Murren und Knurren sämtliche Hausarbeiten.
Wäsche waschen, Geschirr spülen, Essen kochen – alles was bis dato in Frauenhänden lag, wird nun vom Göttergatten erledigt. „Wer das Video von Queen zu ihrem Song „I Want To Break Free“ kennt, der kann vielleicht schon erahnen, was bei uns auf dem Wagen so ablaufen wird“, berichtete Stefan Schmidt, Vorsitzender der Kirmesgruppe Berge.
Auch wenn man derzeit vielleicht nicht in der oberen Liga der Platzierungen mitspielt, so haben die Kirmesaktiven dennoch ein jedes Mal Spaß daran, die Zuschauer entlang der Zugstrecke mit ihren Darstellungen zu begeistern. Getreu dem Motto: „Klein aber fein; wir sind immer noch dabei“