„Hotel am Vogelsang“ ziert den Kirmeskrug

Früher als erwartet hat der Gevelsberger Kirmesverein den Kirmeskrug 2022 offiziell in den Handel gebracht. Der Run auf das wohl beliebteste Sammlerstücke rund um die schrägste Kirmes Europas kann ab sofort beginnen. „Auch in diesem Jahr wollten wir einer Gevelsberger Traditionsgaststätte ein Denkmal setzen“, sagte der GKV-Vorsitzende, Markus Loetz, bevor er das Motiv-Geheimnis lüftete.

Und auch diesmal wurde es von keinem geringeren als dem Magier des Zeichenstiftes, dem bekannte Künstler Andreas Noßmann, gezeichnet. Ihm sei es gelungen, machte es Loetzi spannend, das wohl größte (teil-)verschieferte Fachwerkgebäude in Gevelsberg, nämlich das Hotel und Restaurant „Am Vogelsang“ originalgetreu zu skizzieren.

Die heute von Olga Gellert-Kasch geführte Location könne auf eine lange traditionsreiche Geschichte zurückblicken, berichtet Markus Loetz. All zu viel wollte er diesbezüglich aber nicht verraten, da „es ja noch die Kirmeskrugfete gibt, bei der wir natürlich ein wenig genauer in die Historie eintauchen“. 

Nichtsdestotrotz verriet er aber schon mal, dass das Haus erstmalig 1486 im Schatzbuch der Grafschaft Mark erwähnt wurde und unter anderem als Versammlungsort der Wetteraner Predigerklasse sowie als mehrfacher Tagungsort der Synode der Evangelischen Kirche der Grafschaft Mark diente. Darüber hinaus empfing König Friedrich Wilhelm IV von Preußen 1842 dort auch eine Abordnung der Voerder Schützen. 

Seit vielen Jahren, so ließ er nicht unerwähnt, sei das Hotel und Restaurant „Am Vogelsang“ nach dem Kirmeszug auch der Treffpunkt des Bewertungsauschusses zur Vergabe der Punkte.

Im Vorfeld hatte es einige Probleme gegeben, was den Kirmeskrug 2022 betraf. Man musste nach Rücksprache mit der Brauerei den ursprünglich für den 13. Mai geplanten Termin für die Kirmeskrugfete auf den 17. Juni 2022, also eine Woche vor der Kirmes, verschieben, da der Lieferant nicht in der Lage war, die Krüge rechtzeitig zum angestrebten Termin zu liefern.

Damit aber nicht genug. „Hinzu kam auch noch, dass die Beschaffung des Kruges selbst ein Riesenproblem darstellte“, berichtete der Geschäftsführer vom Gevelsberger Kirmesverein Carsten Neef. Denn es gab keine Rohware für den Krug so wie man ihn kennt, erklärte er und fügte hinzu, dass wenn „wir auf die bestehende Form Wert gelegt hätten“, dann wäre das Sammlerstück „erst zwei bis sechs Wochen nach der Kirmes“ lieferbar gewesen.

Da sich die Gevelsberger Kirmesfreunde ihre längste Nacht des Jahres aber ohne den traditionellen Kirmeskrug nicht vorstellen konnten, erarbeitete man in intensiven Gesprächen mit der Brauerei die Möglichkeit, ein anderes Modell zu wählen, welches sofort lieferbar war. „Dieses unterscheidet sich nur ganz leicht in der Form“, so Neef.

Allerdings gab es auch hierbei einen Haken: „Für diesen Krug sind derzeit die Zinndeckel nicht lieferbar.“ Den Kompromiss, den der Kirmesverein mit der Brinkhoffs Brauerei vereinbarte, sieht nun vor, dass es für alle Teilnehmer der Kirmeskrugfete zunächst einmal einen Krug ohne Deckel geben wird, im Nachgang „tauschen wir diesen dann aber kostenlos aus“.

Das aktuelle Sammlerstück kann ab sofort bei Getränke Rehfeld (Hagener Straße 211) für 20 Euro käuflich erworben werden. „Wir möchten uns noch einmal bei Volker Nagel von der Brauerei recht herzlich bedanken, dass man die Tradition der Krüge fortführt und bei Marco Rehfeld für den Verkauf“, sagte Markus Loetz abschließend und wies darauf hin, dass bei der offiziellen Vorstellung „selbstverständlich auch Olga Gellert-Kasch dabei sein wird, um ihr ganz persönliches Exemplar in Empfang zu nehmen.“

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