Eine Reise ins Märchenland

Mit „Es war einmal…“ werden in der Regel fast alle Volksmärchen eingeleitet. Und oftmals beenden Kinder dann einen solchen Märchenvortrag mit der hoffnungsvollen Formel: „Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.“

Beides unterstreicht die völlige Losgelöstheit eines Märchens von Raum und Zeit und seine Allgemeingültigkeit. Denn nach wie vor sind Märchen ein kultureller Schatz, der den Menschen hilft, ihre Gefühle besser zu verstehen. Egal, ob verträumt, fantasievoll, schaurig-schön oder voller Spannung, sie sprechen unsere Herzen an, vermitteln Werte und geben Denkanstöße.

Darum kann man bei diesen Geschichten wahrlich nicht von Verstaubtheit reden. Ganz im Gegenteil, Märchen üben immer wieder auf´s Neue eine starke Faszination aus. Und mit genau solch einer Faszination möchten die Aktiven der KirmesgruppeDä vam Lusebrink“ nun auch das Publikum beim Kirmeszug begeistern.

Wagendarstellung: Luses Märchenwelt

Sie lassen daher noch einmal jenen Kindheitsmoment lebendig werden, als Oma das große, dicke Buch der Gebrüder Grimm – dessen Seiten sich übrigens wie von Geisterhand umschlagen – aus dem Schrank holte, in ihrem Sessel Platz nahm und mit sanfter Stimme begann daraus vorzulesen.

Gebannt lauschte man ein jedes Mal ihren Worten und tauchte gedanklich ein in die fantastische Welt der Sagen und Mythen.

Zunächst entführte sie einen in den dunklen Tannenwald, wo jenes berüchtigte Hexenhäuschen stand, welches Hänsel und Gretel nichtsahnend zum Verhängnis werden sollte.

Auf diesem Wege traf man dann auch auf Rotkäppchen, die, wie ein jeder weiß, dem bösen Wolf begegnete. Im Dickicht der Tannen konnte man sogar dem Rätsel um einen Fremden und dessen Namen auf die Spur kommen: „Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß.“

Hatte man den tiefen, dunklen Wald allerdings erst einmal verlassen, wurde man Zeuge, wie Frau Holle ihre Betten aus 4,50 Meter Höhe ausschüttelte, um es im Märchenland schneien zu lassen. Dabei vernahm man immer wieder aus der Ferne die sehnsüchtigen Rufe des tapferen Prinzen: „Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter.“

Man staunte, wie des Königs Tochter ihre goldene Kugel durch den Froschkönig wiedererlangte, wie die Spindel Dornröschen in einen tiefen Schlaf versetzte und wie ein Spiegel offenbarte, das nicht etwa die Königin sondern Schneewittchen, hinter den Bergen bei den sieben Zwergen, die Schönste im ganze Lande sei.

Für den Zuschauer wird es eine Reise, bei welcher er mit großer Wahrscheinlichkeit durch innerlich, aufkommende Erinnerungen und Erlebnisse berührt wird und bei der, durch manch kleine, wohldosierte und wirkungsvoll eingesetzte Special Effects, jene märchenhafte Welt noch einmal lebendig wird, in der nahezu alles möglich ist.

Ganz getreu einem bekannten Disney-Song, in dem es heißt: „Märchen schreibt die Zeit, immer wieder wahr, eben kaum gekannt, dann doch zugewandt, unerwartet klar.“

Kindergruppe: Raupe Lusepina

Auch bei den Luse-Kids wird es in diesem Jahr im wahrsten Sinne des Wortes „märchenhaft“. Sie treffen nämlich auf die Raupe „Lusepina“. Erwachsene mögen jetzt vielleicht denken „Igitt wie ekelig“, doch Lusepina ist einfach nur knuffig.

Man kann sagen, sie ist extrem Handzahm und zu allen Schandtaten bereit. „Lusepina“ lässt fast alles mit sich machen, was die Kinder wollen und was ihnen Spaß macht.

Fußgruppe: Je öller, desto döller

Spaß steht auch bei den Herrschaften der Kirmesgruppe „Dä vam Lusebrink“ auf dem Programm, die mit ihren Rollatoren während des Gevelsberger Kirmeszugs unterwegs sein werden. Nicht wenige Menschen sorgen sich doch um das Älterwerden.

Das Leben hält im Alter jedoch viele schöne Dinge bereit – man muss diese bloß ausleben. Haben die Senioren ihren Altersruhesitz erst einmal verlassen, vielleicht um spontan an jenen Ort zu reisen, der in den 70er-Jahren von Vicky Leandros besungen wurde, dann gibt es für sie einfach kein Halten mehr.

Einzelgänger: Fabian sucht…

Jeden Tag wird es etwas geben, nach dem wir suchen. Sei es nur der Haustürschlüssel oder das Handy oder irgendwas anderes völlig Banales ist. Vielleicht sucht man nicht unbedingt nach dem Sinn des Lebens, aber solche eine Suche gestaltet sich stetig, unaufhaltsam und unaufhörlich.

Man sucht nach Glück und Zufriedenheit, nach einem besseren Leben oder einem besser bezahlten Job, nach Nähe, Hoffnung, Zuversicht, Geborgenheit. Eine Tatsache, der sich auch Fabian Heinemann, Vorsitzender der Kirmesgruppe „Dä vam Lusebrink“, nicht entziehen kann.

Was, wie und wo er sucht, das „bleibt vorerst einmal mein Geheimnis und wird erst beim Kirmeszug gelüftet“.

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