„Zur Juliushöhe“ Motiv auf Kirmeskrug

36. Auflage des beliebten Sammlerstückes. Andreas Noßmann zeichnet Traditionsgaststätte
Die Gardinen im Erdgeschoss, die halb geöffneten Jalousien in der Etage darüber: Ulrike Reimers ist begeistert von den gezeichneten Details, den Farben und der Nähe zum Original – ihrem Zuhause, Lebensmittelmittelpunkt und seit Jahrzehnten Anlaufstelle für viele Gevelsberger.
In diesem Jahr ist ihre Gaststätte Juliushöhe auf dem Kirmeskrug zu sehen, die Wirtin ist seit 1991 das Gesicht der Traditionskneipe und freut sich über diese besondere Anerkennung.
Gevelsbergerin durch und durch
„Wir vom Kirmesverein wollten besondere Motive aus Gevelsberg wieder auf den Krug holen und gleichzeitig eine direkte Verbindung zur Kirmes und zum Thema Bier herstellen“, sagte Marc Baron während der offiziellen Vorstellung in der Dortmunder Actien-Brauerei.

Das formschöne Trinkgefäß ist Teil eines neuen Konzepts und zeigt nach der Gaststätte „Unter den Linden“, besser bekannt als „Apfelbaum“ die zweite Gaststätte, die in der Stadt eine besondere Rolle spielt.
„Wir vom Gevelsberger Kirmesverein finden, dass die Juliushöhe auf den Gevelsberger Kirmeskrug gehört“, sagte Baron und erhielt viel Beifall. Weil sich Generationen von Gevelsbergern hier trafen und feierten, weil die Gaststätte auch heute noch eine wichtige Rolle im Vereinsleben der Stadt einnimmt.
Welches Motiv den Krug in jedem Jahr ziert, sei „das best gehütete Geheimnis nach dem Friseur von Claus Jacobi“, sagte Marc Baron in seiner launigen Laudatio auf den Krug. Doch auch Wehmut und Trauer schwangen an diesem Abend mit.
Der Beisitzer im Kirmesverein widmete seine Rede dem unerwartet verstorbenen Stefan Oesterling. Dieser habe ihn in den Vorstand geholt, sagte Baron, und erinnerte sich daran, wie Stefan Oesterling während seiner ersten Krugpräsentation im vergangenen Jahr immer „reingerufen“ hätte und ihn ein wenig aus dem Konzept gebracht hätte. „Wie sehr würde ich mir wünschen, dass er es heute auch tun würde“, sagte Baron.
Gleich zu Beginn, als Vorsitzender Markus Loetz die Gäste der Kirmesgruppen und dem Kirmesverein begrüßte, gab es eine Schweigeminute. Der Abend begann stiller als sonst. Trauriger.
Erst nach dem Essen und Zeit für Gespräche wurde das Geheimnis gelüftet und Ulrike Reimes auf die Bühne geholt. Eigentlich wollte sie gar nicht Wirtin werden. Doch 1991 gab es keinen Pächter für die Juliushöhe. „Wir machen es für ein halbes Jahr mal selbst“, hatte sie damals gesagt.
Und daraus sind nun fast 30 Jahre geworden. Wie lange sie noch weiter machen will? „Mal sehen“, sagt sie im Gespräch mit der Zeitung. Es mache Spaß, die Leute kämen gern. Wenn auch viel weniger als früher.
„Man muss schon mit dem Herzen dabei sein, wenn man so etwas macht.“ „Ulrike Reimers ist ein Unikat“, sagte Marc Baron: „Sie ist Gevelsbergerin durch und durch und liebt die Kirmes.“
>>> INFO
Der Kirmeskrug wurde von dem Künstler Andreas Noßmann gezeichnet.
Es gibt mittlerweile 36 Krüge. In jedem Jahr gibt es ein neues Motiv.
Die Krüge sind wieder in einer limitierten Auflage im Getränkeladen Rehfeld zu haben.
Verkauft werden sie ab Montag, 27. Mai, für 11 Euro.
Text/Foto: Carmen Thomaschewski