Zahl der Schnittwunden halbiert
DRK stellt Kirmes gutes Zeugnis aus: Konzepte gegen Glasbruch erfolgreich
(Text:Klaus Bröking | WP/WR)
Gevelsberg. Die Gevelsberger brauchen in der Zukunft wohl nicht ihr Bier auf der Kirmes aus dem Plastikbecher zu trinken. „Die Konzepte gegen die Verletzungen durch Glasbruch haben gegriffen“, urteilt Mario Fuchs, Einsatzleiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), gestern auf Anfrage dieser Zeitung. Die Zahl der Verletzungen hätten sich gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert.
Bei der Kirmes im Jahr 2012 hatte es mehr als 30 Schnittverletzungen durch Glasscherben gegeben. Eine Zahl, bei der Alarm geschlagen werden musste. Die Polizei drohte, den Gevelsbergern zwangsweise das Plastikglas zu verordnen. „Am Freitag sah es zuerst so aus, als würde sich nichts ändern“, sagt Mario Fuchs. Vier oder fünf Schnittwunden hätten versorgt werden müssen. Gläser seien sogar gegen den Einsatzbereich des DRK am Lindengraben geflogen. „Doch schon am Samstag hat sich die Situation gedreht“, lobt der Einsatzleiter die Jahrmarkt-Besucher: „Besonders am Timpen, sonst ein Problempunkt, war es in diesem Jahr sauberer.“ Einige Flaschen, die von besoffenen Jugendlichen geworfen wurden, „kann leider niemand im Vorfeld verhindern.“
Kirmesverein erleichtert
Die gute Botschaft zum Thema Glasbruch, überbracht von dieser Zeitung, hörte der Kirmesvereins-Vorsitzende Michael Sichelschmidt gern: „Das ist super, wirklich super.“ Der Verein hatte die Kampagne „Glas leer? Dann her!“ aus der Taufe gehoben und 35 Glas-Sammelstationen mit einer Kapazität für insgesamt 3500 leere Gläser auf dem Kirmesgelände aufgestellt. „Perfekt war es noch nicht“, bleibt Sichelschmidt zurückhaltend. Einige Stationen müssten früher geleert werden. Er ist mit seiner Kamera über die Kirmes gegangen und hat das dokumentiert.
Der Vorsitzende ist sich aber sicher: „Die Menschen sind auch durch die Berichterstattung in der Zeitung sensibler geworden. Ich habe Leute beobachtet, die zum Beispiel ein von anderen achtlos auf dem Boden abgestelltes Glas aufgehoben und zu einer Sammelstelle gebracht haben. Das finde ich schon toll“ Sichelschmidt weiß, dass die Herausforderung im nächsten Jahr mindestens genauso groß sein wird wie diesmal: „Aber erst einmal freue ich mich auch ganz persönlich über diesen Erfolg.“