Riesenrad ist nun doch da – nur etwas kleiner

Wer sagt denn, dass die Kirmes in diesem Jahr ohne Riesenrad gefeiert werden muss? Tatsächlich gibt es eines, wenn auch an einem ungewohnten Ort, nämlich in der Mittelstraße 50. Dort hat das Geschäft „Der Schuhkarton – Schuhe und mehr“ sein Domizil. Ein bisschen kleiner als das gewohnte Riesenrad ist es schon, aber sehr hübsch und es dreht sich auch. Klaus Pohlmann, Ehemann der Eigentümerin, hat eine kleine, feine, bewegliche Kirmes aufgebaut und ins Schaufenster gestellt. „Jetzt gucken auf einmal viel mehr Männer als Frauen ins Schaufenster, das hat es noch nie gegeben“, schmunzelt Inhaberin Anke Pohlmann. Sie und ihr Ehemann – ein Hasper Junge – lieben ihre Kirmes. Da trifft es sich gut, dass die Termine sich nicht überschneiden, denn so kann in Haspe und in Gevelsberg Kirmes gefeiert werden. Beim Hasper Kirmeszug hatte Familie Pohlmann eine Stiege Pils für die Aktiven bereitgestellt als kleine Erfrischung am Straßenrand.
Kettenkarussell aus 400 Teilen gebaut
„Mein Mann ist ein begeisterter Modellbauer, aber mit dem Schwerpunkt Eisenbahn“, erzählt Anke Pohlmann dem Vorsitzenden des Kirmesvereins, Michael Sichelschmidt, der auf einen kurzen Besuch vorbeigekommen ist. Seine Mutter hat das Kirmes-Schaufenster entdeckt und es so lebendig beschrieben, dass auch Sohn Michael und andere Kirmesfreunde unbedingt gucken wollten. Vor zwei Jahren hat sich der Hobby-Modellbauer überlegt, einmal ein Riesenrad zu bauen. Die Kirmes war also am Anfang noch recht bescheiden, doch inzwischen hat sie sich zu ansehnlicher Vielfalt gemausert, mit Schiffsschaukeln und einem flotten Kettenkarussell, mit Fischbude, Bierstand, Sitzplätzen und weiteren Buden. „Allein das Kettenkarussell“, erzählt Anke Pohlmann, „hat 400 winzige Einzelteile.“ Die wollen zusammengefügt und beklebt werden, bei diesem Unterfangen sind große Geduld und ausgeprägte Feinmotorik gefragt. Dass diese schöne Mini-Kirmes in den nächsten Jahren noch größere Erweiterungen erfahren wird, darf schon als sicher gelten. Anregungen sind übrigens erwünscht.
Kirmesplaketten aus vielen Jahren
Das gesamte Schaufenster des „Schuhkartons“ ist in diesen Tagen der Gevelsberger Kirmes gewidmet, so sind auch die gesammelten Kirmesplaketten vieler Jahre dort zu sehen. Nicht nur Anke und Klaus Pohlmann sind seit Kindesbeinen Kirmesgänger, auch Ankes Schwester Ute Schippelbaum ist auf der Kirmes anzutreffen, wann immer es ihre Zeit erlaubt. „Man kennt sich, man trifft sich, wir arbeiten uns immer von unten nach oben vor“, freut sich Anke Pohlmann schon auf die Kirmes 2014. Sie muss nicht mehr lange warten, und bis dahin verkürzt sie sich und den Gevelsbergern das Warten auf die Kirmeszeit mit der bunten Mini-Kirmes in ihrem Schaufenster.