Gevelsberger Kirmeszug: „Musik kennt keine Grenzen“

„Es sind noch 119 Tage bis zur Gevelsberger Kirmes.“ Mit diesen Worten eröffnete der 1. Vorsitzende des Gevelsberger Kirmesvereins, Markus Loetz, die Monatsversammlung in der Aula Alte Geer. Gleich zu Beginn nahm Geschäftsführer Carsten Neef eine Änderung in der Tagesordnung vor, indem er zu Punkt 7 „Termine“ Schausteller Andreas Alexius das Wort erteilte.
Alexius hatte ja bereits bei der Jahreshauptversammlung Ende Januar angekündigt, dass die Schausteller das Sommerfeeling am Ennepebogen auch in 2022 durchführen wollen. „Zum Zeitpunkt der Hauptversammlung hatten wir den Antrag bereits bei der Stadt gestellt“, so Alexius. „Leider ist dann vier Wochen nicht aufgefallen, dass sich unser Termin mit dem Tag der offenen Tür der Feuerwehr an der selben Lokation überschneidet.“
Da vor und nach dem geplanten Termin bereits weitere Veranstaltungen wie Sommerfeste einiger Kirmesgruppen anstehen und man nicht mit denen konkurrieren möchte, fällt das Sommerfeeling in diesem Jahr leider aus. Vorsitzender Markus Loetz: „Dass die Schausteller hier auf die Kirmesgruppen Rücksicht nehmen, erfordert unserer Respekt.“
Gleich der nächste Tagesordnungspunkt zum Kirmeszug 2022 hatte es ebenfalls in sich.
Markus Loetz erinnerte an die große Euphorie, die zum Ende der JHV in den Kirmesgruppen herrschte. Um das Präsidiumsmitglied Reimund Herberg schlossen sich alle 12 Kirmesgruppen mit den Vorsitzenden und den verantwortlichen für den Wagenbau in einer WhatsApp-Gruppe zusammen. Auf dieser Plattform sollte der enge Kontakt aller Gruppen dazu führen, dass Probleme in einzelnen Kirmesgruppen schnell besprochen und andere Gruppen ebenso schnell aushelfen sollten.
Ein Ergebnis dieses Zusammenschlusses war eine gemeinsame Sitzung der Vorsitzenden der Kirmesgruppen vor einer Woche im Hippendorf. Bei diesem Treffen stand ausschließlich der Kirmeszug auf der Agenda. Schnell zeichnete sich hier ab, dass die Gruppen mit einem gemeinsamen Thema den Neuanfang des Kirmeszuges nach zwei Jahren Zwangspause durch die Pandemie starten wollen.
Das Thema „Musik“ war schnell gefunden und nachdem man über verschiedene musikalische Epochen diskutiert hatte, stand der Oberbegriff fest: „Musik kennt keine Grenzen“. Jede Gruppe wird sich einen Musiktitel auswählen und danach die Darstellungen im Zug kreieren.
Selbstverständlich war der Vorstand des GKV über diese Sitzung im Vorfeld informiert worden. Die weitere Ausarbeitung und Planung liegt jetzt wiederum beim Kirmesvorstand.
Die Überlegungen in der Sitzung im Hippendorf, generell auf eine Bewertung zu verzichten, sieht der Vorstand allerdings etwas anders. Markus Loetz: „Die Bewertung könnte durchaus anders als üblich ausfallen, allerdings hatte der Vorstand noch keine Gelegenheit, dieses mit dem Bewertungsausschuss und seinem Vorsitzenden Claus Jacobi zu besprechen.“ Loetz weiter: „Für die Kindergruppen muss auf jeden Fall eine Bewertung erfolgen.“
Anschließend erteilte die Versammlung der Teilnahme der Feuerwehr-Bambinis am Zug einstimmig eine Zusage.
Im Namen vom Claus Jacobi, der zurzeit im Urlaub weilt, ergriff sein Stellvertreter und BWA Mitglied Stefan Biederbick das Wort: „Im Namen von Claus darf ich ausrichten, dass er es toll findet, wie sich die Gruppen untereinander ohne Konkurrenzgedanken unterstützen.“
Diese Solidarität sei bewundernswert und werde von der Politik und Verwaltung als großartig bewertet.
Nach den Formalien bezüglich der Zugleitung und der Organisation mit Auf- und Abbau beim Kirmesabend verlor der Vorsitzende einige Worte zum Programm des Kirmesabends.
„Da alle Künstler viele Nachholtermine realisieren müssen, ist es durchaus schwierig“, erläuterte Markus Loetz. Allerdings sei der Vorstand bezüglich des „gekauften Programms“ auf einem guten Weg. Er wiederholte seine Bitte in Richtung der Kirmesgruppen, sich möglichst mit einem eigenen Programmbeitrag am Gelingen des Abends zu beteiligten. Aus Reihen der Pinass Brumse kam das Signal: „Brumse wird liefern“.
Um das Motto „Leiwe Lü – vie sitt noch doa“ wieder anschaulich auf der Kirmesplakette zu präsentieren, stand anschließend die Festlegung des Motivs und die Farbauswahl auf der Tagesordnung. Aus 15 Vorschlägen für das Motiv konnten die Versammlungsteilnehmer wählen. Dazu erhielt jeder einen Klebepunkt, um diesen dann auf dem Motiv seines persönlichen Favoriten zu platzieren.
Mit 21 (Punkten) entschied ein Vorschlag der Kirmesgruppe Pinass Brumse das Rennen für sich. Das Kreisrunde Motiv mit dem Motto präsentiert auch alle 12 Kirmesgruppen mit ihrem Namenszug. Bei der Farbauswahl, zum Teil geprägt durch bekannte Reviervereine der Bundesliga, siegte allerdings die Kombination rot/gold. Also eine rote Plakette mit goldener Schrift.

Die folgenden Tagesordnungspunkte mit Terminen und Meldungen für Ehrungen waren schnell abgehandelt.
Unter dem letzten Punkt „Verschiedenes“ ergriff Reimund Herberg noch einmal das Wort. Dass es keine Bewertung für den Wagenbau geben soll, sein ein Herzenswunsch aller Gruppen. „Wir sind ein Verein mit 12 Gruppen“, so Herberg. „Wir wollen auf diesem Weg alle mitnehmen, damit wir alle noch viele Jahre Spaß am Kirmeszug haben können.“ Markus Loetz versprach, das der Vorstand sich mit dem BWA zusammensetzen wird.
Darüber hinaus würden sich die Kirmesgruppen auch über freiwillige Helferinnen und Helfer mit und ohne handwerkliches Geschick aus der Bevölkerung freuen. Um dies zu koordinieren und die freiwilligen Helfer gezielt einsetzen zu können, wird der Vorstand des GKV noch eine Strategie entwickeln. Über die Medien soll es dann noch einmal einen gezielten Aufruf geben.
Michael Sichelschmidt, der in der Sitzung im Hippendorf mehr oder weniger in die Position eines Koordinators gedrängt wurde, spielte den Ball richtigerweise an den Vorstand zurück. Aus seiner Sicht sind jetzt erst einmal drei Punkte wichtig und sollten schnellstmöglich umgesetzt werden. So sollte umgehend der TÜV die Wagen der Gruppen begutachten.
Punkt zwei: „Damit die Musik vernünftig im Zug rüberkommt, müssen alle geeignete Musikanlagen haben“, so Michael Sichelschmidt. Hier müsse eine Bestandsaufnahme in allen Gruppen erfolgen, damit Anlagen auch ausgeliehen werden können, die entbehrlich sind.
Als dritten Punkt sollten nur so viele Wagen instandgesetzt werden, wie für alle Gruppen benötigt werden. Da beim Kirmeszug 2022 sicherlich nicht alle Wagen zum Einsatz kommen, könnten nicht benötigte (mit TÜV-Segen) an anderen Gruppen ausgeliehen werden.
Bezüglich des Fanshops stellt BWA-Mitglied Thomas Meckel wieder sein Ladenlokal mit Schaufenster zur Verfügung. Neben den bekannten Fanartikeln wird es ein neues Motto-Shirt geben und ein Entwurf von Michael Sichelschmidt mit Gevelsberger Sehenswürdigkeiten wird als Aufkleber gedruckt.

Eine weitere Nachfrage bezog sich auf den Kirmesabend und den damit einhergehenden Losverkauf für die Tombola. „Was passiert mit den verkauften Losen, wenn der Kirmesabend nicht wie erwartet stattfinden kann?“, so die Frage. Dazu bezog der Vorstand klar Stellung. Die Tombolapreise werden auf jeden Fall verlost und die Gewinne ausgeschüttet.
Um den Kirmeszug auch mit zahlreichen Musikgruppen aus Nah und Fern zu bestücken, arbeiten die Mitglieder der Spielleute-Vereinigung Gevelsberg mit Hochdruck daran, entsprechende Zusagen zu bekommen.
Mit einem Dreifachen „Rupp di Tupp“ beendete der Vorsitzende die Versammlung.
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