Das Elternhaus ziert den Kirmeskrug

Karin Wiczorek erhielt ein Exemplar des Kirmeskrugs, den ihr Elternhaus ziert.

Gevelsberg. Karin Wieczoreks schönste Erinnerung an die Gevelsberger Kirmes war bislang ein kleiner brauner Teddybär mit langer Nase. „Das war irgendwann nicht lange nach dem Krieg und an den Losbuden saßen diese Teddys“, erinnert sich die 70-Jährige, „und ich habe sie so angehimmelt.“ Nach der Kirmes 2012 kommt ein weiteres Erinnerungsstück dazu: der aktuelle Kirmeskrug. Auf dem entdeckte die gebürtige Gevelsbergerin, die mittlerweile in Mettmann wohnt, ihr Elternhaus: die Gaststätte Hammes an der Mittelstraße.

Kirmesverein überreichte Exemplar

Über Umwege hatte ein Bericht unserer Zeitung über den diesjährigen Kirmeskrug den Weg nach Mettmann gefunden. Karin Wieczorek telefonierte mit der Redaktion, die telefonierte mit dem Kirmesvorstand und deshalb sitzt Karin Wieczorek an diesem Kirmessamstag beim Treffen der Auswärtigen und besagter Krug steht vor ihr. Den hat Kirmesvereinsvorsitzender Michael Sichelschmidt überreicht und Karin Wieczorek weiß schon, wo der steinerne Krug bald stehen wird: in einer Vitrine in ihrem Wohnzimmer, in dem auch ein Bild der Ennepe hängt und die „Kuckucksuhr“, die Standuhr ihres Großvaters mit Steuer- und Gerichtvollziehergeschichte steht. Die Kirmes gehörte für Karin Wieczorek als Kind und junge Frau einfach dazu. Es ging einmal die Elberfelder Straße hoch. „Wir mussten uns damals, da waren wir noch klein, an einem Band festhalten, damit wir nicht verloren gehen“, erinnert sie sich.

Karin Wieczorek hat alte Fotos mitgebracht von ihrem Elternhaus, der Gaststätte Hammes, vom Kino, das ihr Vater betrieb. Viele Erinnerungen, auch wenn sie heute meist nur noch nach Gevelsberg kommt, um die Gräber ihrer Eltern und ihres Mannes zu pflegen. Lieber ist ihr Gevelsberg nun wieder geworden. „Die Mittelstraße, die Tische stehen draußen und die Atmosphäre ist so schön geworden.“

Erinnerungen an einen Teddy

Aber zurück zu den Teddys: Viele Lose wurden gekauft, aber es reichte nur zu Lutschern und Trostpreisen. Der Teddy mit der langen Nase war nicht zu gewinnen. Bis Karin Wiezcoreks Vater in die Lostrommel griff und den Hauptgewinn zog. Jahre später, sagt Karin Wieczorek heute, kam heraus: Der Vater hatte damals zehn Mark bezahlt, um einen der Teddys für seine Tochter zu kaufen. Eine ziemlich stolze Summe für ein mit Holzwolle gefülltes Plüschtier vom Rummelplatz.

INFO:

Der Heimatverein lädt seit 56 Jahren an jedem Kirmessamstag zum Treff der Auswärtigen.
Günter Decker sang, Bürgermeister Claus Jacobi und Thorsten Prinz vom Kulturamt überreichten den rund 20 Gästen im Lokal „Bei Mausi“ Taschen mit dem Gevelsberg-Logo und Informaterial über die Stadt.

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