Umjubelte Auftritte im vollen Festzelt in Gevelsberg

Die KG Mühlenhämmer veranstaltete zum 20. Mal ihr Brückenfest. Ein Höhepunkt war wieder der Bunte Seniorennachmittag.

Mit einem fröhlichen Programm feierte die Kirmesgruppe Mühlenhämmer ihr 20. Brückenfest. Nach dem Auftakt am Freitagabend erfreute sich der „Bunte Nachmittag“ am Samstag ganz besonderer Beliebtheit: Mit Unterstützung des Seniorenbüros der Stadt Gevelsberg waren mehr als 150 Besucher der Einladung der Mühlenhämmer gefolgt und konnten bei Kaffee und Kuchen ein tolles Bühnenprogramm genießen.

Pünktlich um 15 Uhr marschierte die Spielleutevereinigung Gevelsberg mit schwungvollen Rhythmen ins Zelt ein. Tobias Eulenhöfer, der Vorsitzende der Kirmesgruppe, begrüßte die Gäste, dankte seinen Mühlenhämmern und besonders auch Markus Loetz, den er den „Vater des Bunten Nachmittags“ nannte, denn „Loetzi“ hatte vor 15 Jahren die Idee zu diesem besonderen Nachmittag für Senioren in die Tat umgesetzt.

Auch der Schirmherr der Veranstaltung, Bürgermeister Claus Jacobi, begrüßte die Gäste und dankte allen Helfern für ihren großen Einsatz: „Das macht Gevelsberg aus: Jeder trägt ein Stück dazu bei, unsere Stadt menschlicher zu machen“, betonte er.

Mit Musik ging es weiter: Die Spielleutevereinigung, temperamentvoll dirigiert von Eva Maria Hoffmann, spielte flotte Lieder, die so bekannt waren, dass sie im Festzelt gleich mitgesungen wurden. Riesengroß war die Begeisterung, als die „Mühlenweiber einmal anders“ wie fröhliche Hennen ins Zelt einzogen und zur Musik der Spielleutevereinigung herrlich mit ihren gefiederten Pürzeln wackelten.

Maritim wurde es, als der Shanty-Chor des MGV Hasslinghausen die Bühne betrat. Unter der musikalischen Leitung von Thorsten Behle am Akkordeon zeigten sich die Herren zwischen 46 und 86 Jahren allesamt gut bei Stimme und brachten beste Schunkel-Stimmung ins Zelt. Die einzige Frau im Chor, Sabine Birkenstock, saß am Schlagzeug und gab den Takt an.

„An der Nordseeküste“: „Claus und Klaus“ alias Claus Jacobi und Dr. Klaus Solmecke ernten mit ihrem Auftritt als singende Leichtmatrosen stürmischen Applaus. Foto: Lilo Ingenlath-Gegic

Ein absoluter Höhepunkt war der Auftritt des Duos „Claus und Klaus“: Inmitten des Shanty-Chors erschienen Bürgermeister Claus Jacobi und Alt-Bürgermeister Dr. Klaus Solmecke im Matrosenlook und sangen „An der Nordseeküste“.

Da wurde begeistert geschunkelt, geklatscht und mitgesungen. Ohne Zugabe ließ das Publikum die beiden Bürgermeister nicht von der Bühne. „Die kommen aus der Nummer nicht mehr raus“, kommentierte Tobias Eulenhöfer das Gastspiel der Bürgermeister.

Bei den Seemannsliedern, die der Shanty-Chor großartig präsentierte, war das Mitsingen ausdrücklich erwünscht: Ob „Wo die Nordseewellen …“ oder „Wir lagen vor Madagaskar“, die Senioren im Zelt erwiesen sich als besonders textsicher.

Nach „Schön ist die Liebe im Hafen“ war der Beifall riesig. „Zufällig haben wir eine Zugabe vorbereitet“, scherzte Sänger und Moderator Hilmar Lindemann, der durch das Shanty-Programm führte.

Älteste Besucherin ist 99 Jahre alt

Richtig spannend wurde es, als der älteste Besucher geehrt werden sollte, denn den musste Tobias Eulenhöfer zuvor im Publikum finden. Da gingen bei den Fragen „Wer ist 70 und älter? Wer ist 80 und älter?“ sehr viele Finger in die Höhe und auch über 90 Jahre alt waren einige Gäste dieses fröhlichen Nachmittags.

Schließlich wurden die beiden ältesten Besucherinnen gefunden: Die 95 und 99 Jahre alten Damen bekamen von Eulenhöfer große Blumengebinde überreicht.

Nach Kirmesfreund „Pio vom Börkey“ kam ein weiterer Höhepunkt auf die Bühne: Daniela Alze und Jutta Radel vom Seniorenbüro der Stadt legten als „Omma Herta und Freundin Edith“ mit ihren Rollatoren erst ein flottes Tänzchen und dann sogar einen Rock’n Roll auf die Bühnenbretter und kamen beim Publikum besonders gut an. Anschließend lachten die Gäste über einen Arzt-Sketch der beiden Mühlenhämmer Hans und Willi und Benny und Andy sorgten mit bekannten Schlagern für einen klingenden Abschluss.

Hervorragend organisiert war auch der Heimweg der Senioren. Hier standen viele Helfer und auch genügend Rolli-Busse zur Verfügung. Dann wurde im Zelt von vielen fleißigen Mühlenhämmern umgebaut. Tische wurden neu gruppiert und eine Tanzfläche hergerichtet, bis am Abend die große Party beginnen konnte, bei der DJ Elvir mit Hits der 90er Jahre für beste Partystimmung sorgte.

Fest an der Brücke verankert
Die Kirmesgruppe Mühlenhämmer e.V. wurde 1938 gegründet und bekam ihren Namen von der Mühlenhämmerstraße, wo früher die Schmiedehämmer entlang der Ennepe dröhnten. Man traf sich in der Gaststätte von Vereinswirt Eduard Wedepohl „Am Mühlenhämmer“.

Ein Sommerfest gab es eigentlich „schon immer“, doch vor 20 Jahren zog die Kirmesgruppe damit von der Hagener Straße in die Mühlenstraße um. Das Gelände östlich der heutigen Kartbahn befindet sich auf einer Ennepe-Brücke, daher heißt das Sommerfest nun „Brückenfest“.

Im Jahr 2004 regten der damalige Vorsitzende Markus Loetz und das Vorstandsteam an, einen „Bunten Nachmittag“ für Gevelsberger Senioren zu veranstalten. Ein paar Mühlenhämmer gestalteten ein kleines Bühnenprogramm und die Resonanz war riesig.

In Kooperation mit dem Seniorenbüro der Stadt Gevelsberg wird der „Bunte Nachmittag“ nun schon seit 15 Jahren durchgeführt. Mehr als 30 Helferinnen und Helfer sind hier im Einsatz.

Markus Loetz („Loetzi“) übergab im Januar 2015 das Amt des 1. Vorsitzenden der Mühlenhämmer an Tobias Eulenhöfer. Loetz ist nun 1. Vorsitzender des Gevelsberger Kirmesvereins und leitete in diesem Jahr zum ersten Mal den Kirmeszug (wir berichteten).

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