So viel „Fußvolk” wie selten im Kirmeszug

10 Einzelgänger und 15 Fuß-, Frauen- und Kindergruppen
(Text: Werner Bloemer)

Neben den prächtigen Wagen trug so viel „Fußvolk” wie selten zum Gelingen des Kirmeszugs bei: sage und schreibe zehn Einzelgänger/innen waren dabei, sechs Kinder- und Jugendgruppen, sechs Fußgruppen und drei Frauengruppen.

Der Hippendörfer Einzelgänger Volker Rittmann hatte ganz speziellen Hippen-Nachwuchs dabei: zwei echte Ziegen. Kirmes-Urgestein Horst Brauer von den Lusebrinkern kam als „Samenspender” – und verteilte Blumensamen an die Zuschauer. Die Schnellmärker Einzelgängerin (Premiere für Andrea Hevendehl) ließ u. a. den Bürgermeister auf ihr Kirmestor schießen, das sie mit Netzen WM-tauglich gemacht hatte.

Kalle Tillert vom Börkey reihte sich als „Jumping Rex” (Gildo) auf einem Hüpfball in die Gesamtdarstellung seiner Gruppe ein: „Hossa!” Andreas Kalin von der Pinass Brumse hatte den großen Stuhl aus dem Stadtgarten nachgebaut und beeindruckte als „Base-Jumper”. Für die KG Aechter de Biecke ging Hans Popp als „Schürzenjäger” an den Start – und schoss mit dem Gewehr auf Küchenschürzen.

Ewald Winterhoff von den Fidelen Vogelsangern animierte das Publikum als „Bauchtänzerin” zum Mitmachen. Ganz wörtlich nahm Marion Matthäi von der KG Im Dörnen ihre Darstellung „Der Taschenrechner” – zusammen mit Zuschauern löste sie Aufgaben an einem mit Handtaschen bestückten Rechenschieber. Sabine Lunau interpretierte einen „1-Euro-Job” ganz eindeutig: als Parkuhr, Gebühr 1 Euro. Thomas Rummler von den Mühlenhämmer kam als „Frau Antje ohne Führerschein” – und musste den Wohnwagen deshalb selbst ziehen.

Um den Nachwuchs müssen sich die Kirmesaktiven keine Sorgen machen – sechs Kindergruppen waren am Sonntag am Start. Die Hippen-Kinder zeigten sich im „Schnappi-Fieber”, die Schnellmärker Jugend inszenierte „Bob der Baumeister” – trotz Styropor: die drei Baufahrzeuge müssen einiges gewogen haben. Die Börkeyer hatten gleich vier „Jakob-Sisters” aufgeboten – alle natürlich mit Pudel.

Spaßmacher Otto hatte mit seinem neuen Film die Blagen der Pinass Brumse inspiriert: „Sieben Zwerge allein im Wald” in detailgetreuen Kostümen. Die „Chaos-Klasse” der KG Aechter de Biecke fuhr auf einem großen Pisa-Wagen: „Unser Leererin is plöt – imma frächt se uns wat!” Ganz in Geld und Schwarz gewandet kam die Kindergruppe der Mühlenhämmer – als „Smilies” verbreiteten sie gute Laune.

Erste Fußgruppe im Zug war die der Hippendörfer. Die Akteure tauchten ab ins Meer und wieder auf – und prusteten Wasser in die Zuschauerreihen. Die „Blaue Jungen Gruppe” der Haufer Jungen beindruckte optisch wie akustisch: Köpfe und Hände blau, die Kleiung schwarz, entlockten sie einem Rohr-Instrument rockige Töne. Die Lusebrinker boten eine total verrückte Modenschau – mit männlichen Mannequins. So kann man sich nur Kirmes auf die Straße wagen.

Die Börkeyer Fußgruppe präsentierte „Die Hitparade” mit Dieter Thomas Heck. Schottische Hochland-Spiele führte die KG Im Dörnen vor – unter anderem mit einem beeindruckenden Baumstamm-Werfen. „Erhol dich mal in Gevelsberg”, forderten die Mühlenhämmer und zeigten das alte Krankenhaus mit gestressten Managern.

Frauengruppen durften natürlich auch nicht fehlen. Die Hippendörfer boten „Max und Moritz” gleich mehrfach auf und spielten viele der bekannten Streiche. Hitchcocks „Vögel” waren bei den Haufer Frauen ganz seltsame, aber ungefährliche. Da flogen Federn ins Publikum. Für Sport und Spaß sorgten die Mühle-Frauen als „BoxEN-Luder” – im Boxring wurde mit allen Tricks gekämpft.

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