Gevelsberger Kirmes: Kaum Straftaten und jede Menge Besucher

So sauber und so sicher wie in diesem Jahr lief die Gevelsberger Kirmes wohl noch nie zuvor ab. Die Besucherzahlen steigen erneut an.

Als Bürgermeister Claus Jacobi sagt, er freue sich, dass die Stadt eine ruhige Kirmes gefeiert hat, hält er kurz innen, überlegt und schiebt dann nach: „Also ruhig im Sinnen davon, dass nichts passiert ist.“ Denn: Unglaubliche Besucherzahlen auf der Straßenkirmes und zum Zug zeigen, dass es ganz und gar nicht ruhig war. Aber: Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit waren so gut wie wohl noch nie zuvor.

Gevelsberger Kirmes steigert erneut die Besucherzahl

Am Mittwochmittag trafen sich die Verantwortlichen im Rathaus zur Manöverkritik. Fazit: Alle Konzepte greifen und das Volksfest steigerte erneut seine Besucherzahlen. Die Polizei schätzt, dass allein beim Zug 85 000 Menschen die Straßen säumten und täglich zwischen 30 000 und 35 000 Leute den Berg der schrägsten Kirmes Europas erklommen haben.

Über den gesamten Zeitraum kam es lediglich zu vereinzelten Straftaten. Es wurden während der Kirmeszeit zehn Strafanzeigen gefertigt. Hierbei handelte es sich hautsächlich um Körperverletzungen und Diebstähle. Am Freitag kam es zu einer Schlägerei zwischen einer Männergruppe aus Hagen und Schaustellern, bei der auch ein Schlagring sichergestellt wurde.

Drei Schausteller wurden hierbei leicht verletzt. Lediglich drei Leute brachte die Polizei ins Gewahrsam. „Gemessen an der Menschenmenge ist das verschwindend gering“, sagt Guido Quabeck, Einsatzleiter der Polizei.

Keine Einsätze für DRK und Feuerwehr

Auch im Umfeld war es deutlich ruhiger als in den vergangenen Jahren. „Wir waren auf bekannten Plätzen wie dem Körnerspielplatz präsent. Allein dort haben wir 35 der 43 Platzverweise ausgesprochen“, sagt Quabeck.

Diesen Eindruck bestätigt Gregory Staats, Inhaber des Sicherheitsdiensts Staats und Niggemann: „Wir sind auf vielen Großveranstaltung und es ist herausragend, wie friedlich die Gevelsberger feiern.“

Das neue Sicherheitskonzept, das eine etwas andere Positionierung der Sicherheitskräfte vorsah, hätte voll und ganz funktioniert.

Feuerwehr und DRK leisten zusammen mehr als 2800 ehrenamtliche Stunden während der fünf Tage und bleiben glücklicherweise fast beschäftigungslos.

Feuerwehr und Rotes Kreuz waren mit ihrer Bilanz schnell durch. „Wir hatten keinen Einsatz“, sagt Stadtbrandmeister Rüdiger Schäfer. Einzig: Parallel zum Kirmesgeschehen brannte ein Hühnerstall. Für die Wehr waren 167 überwiegend ehrenamtliche Kräfte im Kirmeseinsatz – allein 101 im Zug. Sie leisteten 1312 Stunden Arbeit.

Noch mehr leisteten die 200 ehrenamtlichen Kräfte des DRK. „Wir haben etwas mehr als 1500 Stunden gezählt und hatten 68 Einsätze“ sagt Rot Kreuz-Leiter Mario Fuchs. Auffällig: Es gab keine Verletzungen wegen Glasbruchs.

Bürgermeister: Kirmes so sauber wie noch nie

Auch Ordnungsamtsleiter Arnim Schäfer hat gute Nachrichten: „Das Feuerwerk hat ohne Lücke funktioniert und wir mussten weniger Autos abschleppen als in der Vergangenheit.“

„An eine derart saubere Kirmes kann ich mich nicht erinnern“, sagte Bürgermeister Claus Jacobi. Es sei eine richtige Entscheidung, dass auf städtische Kosten die Gebäudereinigung Wolff während der gesamten Tage darauf achtete, dass Unrat von Straßen geräumt und die Mülleimer geleert würden.

Zudem, greife das „Glas leer, dann her“-Konzept des Kirmesvereins. Und auch die Zugstrecke war sauberer als in der Vergangenheit, wie Reinhold Lorch, Leiter der Technischen Betriebe, mitteilt.

Viele Schausteller geben ihre Zusage für 2019

Die Ansage des Kirmesvereins mutete zunächst etwas rigoros an: Allen Zugteilnehmern ist es untersagt, sich seitwärts oder rückwärts zu bewegen. Gleichzeitig musste jede Gruppe einen Ansprechpartner für die Zugleitung benennen. „Das hat sehr gut funktioniert“, jubelt Vorsitzender Michael Sichelschmidt.

Mit Ausnahme des DRK-Einsatzes im Zug, sei keine Lücke entstanden. Ein Kirmesfreund aus Haspe war auf dem Wagen kollabiert, ihm geht es wieder gut.

Freude auch bei den Schaustellern: Trotz des WM-Spiels mit deutscher Beteiligung am Samstag war die Kirmes immer gut gefüllt, die Kassen klingelten, viele haben bereits die Zusage für das kommende Jahr gegeben und betont, wie wohl sie sich in Gevelsberg fühlen.

Nach oben