„Börkeywood“ und ein Ausflug in das Jahr 2042

Etwa 100 Mitglieder zählt die KG Börkey. Sechs bis acht werkeln derzeit täglich auf dem Bauplatz an der Geerstraße und bauen dort an den Wagen. Startplatz 1: Die Auslosung der Zugfolge könnte für die Kirmesgruppe Börkey ein gutes Omen sein. Als sie schon einmal den Tross der Wagendarstellungen anführte, das war im Jahr 2011, holte die KG den Sieg. Auch das Sommerfest am vergangenen Wochenende kam bei den Gästen gut an. Geschäftsführerin Simone Piorek freut sich über drei rappelvolle Tage und eine gut gefüllte Vereinskasse. „Das Sommerfest ist unsere Haupteinnahmequelle für unseren Bau“, sagt sie. Gewonnen wurden auch gleich fünf neue Mitglieder. Eine gute Zwischenbilanz – knapp sieben Wochen vor Kirmesbeginn.

Mitte März starteten die Arbeiten dem ungemütlichen Wetter zum Trotz. Nur gut, dass die KG im vergangenen Jahr eine Überdachung auf dem Platz errichtet hat. Zumindest an einem Wagen könne dann im Trockenen gebaut werden, erklärt die Geschäftsführerin und weiß aus eigener Erfahrung, dass die Witterungsbedingungen in diesem Jahr bisher noch nicht so waren. „Aber es nützt ja nix, wir müssen dran bleiben.“ Schließlich will die Kirmesgruppe sich in diesem Jahr bunt, schrill und laut präsentieren, ein „Börkeywood“ erschaffen, in Anlehnung an die indischen Bollywood-Filme. „Zu sehen, wie ein leerer Wagen mit Leben gefüllt wird, das macht großen Spaß“, weiß Piorek.

Gute Laune gab es auch bei den Gästen des Sommerfestes, vor allem bei Live-Musik am Samstag und Op dä Dicken am Sonntag. Diese launige Kegelveranstaltung haben übrigens die Holzfäller gewonnen und damit ihren Titel aus dem vergangenen Jahr verteidigt. Zweiter wurde die KG Plattdeutscher Strand, Platz drei holte sich die Kirmesgruppe Pinass Brumse. 19 Teams hatten sich insgesamt angemeldet: Rekord.

Fünf Neumitglieder

Und noch eine Zahl, die Simone Piorek viel Freude bereitet. Fünf Neumitglieder wurden gewonnen. Sie unterschrieben den Mitgliedsantrag nicht aus einer Bierlaune heraus. Sie würden ganz genau wissen, was auf sie zukommt, wie viel Arbeit ein Sommerfest im Vorfeld macht und was hinter dem Wagenbau steckt. „Vier der fünf Neumitglieder sind quasi unsere Nachbarn am Bauplatz“, erzählt Simone Piorek und ist froh, dass das Zusammenleben an der Alten Geer so gut funktioniert. Als aus dem Sportplatz, der an den Bauplatz grenzte, Wohnbaugebiet wurde, da hatte sich der Verein Sorgen gemacht. „Nicht jeder ist sicherlich darüber begeistert, wenn samstagvormittags die Kreissäge zu hören ist.“ Doch die Kirmesgruppe würde natürlich versuchen, Rücksicht zu nehmen, die Anwohner nicht zu sehr zu strapazieren, versichert Simone Piorek. Auf der anderen Seite zeigten sich die Anwohner sehr verständnisvoll. Eine Mischung, die auf dem Börkey gut funktioniert.

Das gilt auch für die Beiträge, die für den Kirmeszug vorbereitet wird. Da sei viel Tolles dabei, das den vergangenen Jahren in nichts nachstehe. Simone Piorek ist schon gespannt, wie die Fußgruppe ankommen wird. Die Herren wollen mit dem Börkey-Express die Zuschauer begeistern und vor allem zum Lachen bringen und beweisen „Mut zur Heftigkeit“. Hierfür machen sie einen Ausflug in das Jahr 2042, dann wenn der 100. Kirmeszug gefeiert wird. In diesem Jahr dreht sich aber erst einmal alles um das 75-jährige Bestehen. Die Kindergruppe der KG Börkey wird das in ihrem Beitrag in den Mittelpunkt rücken.

Einfach und unverbindlich

Wer übrigens Lust hat, bei der Kirmesgruppe mitzumachen, der könne einfach und unverbindlich vorbei kommen, lädt die Geschäftsführerin alle Interessierten ein. Helfende Hände seien immer willkommen. Simone Piorek macht aber deutlich: „Es muss keiner ein Handwerksmeister sein. Jeder kann immer dann kommen, wann er Zeit hat und macht das, was er will und kann.“ Schließlich geht es um den Spaß an der Sache. Von der ersten Dachlatte an beim Wagenbau, über das Sommerfest, bis hin zum Kirmeszug am letzten Sonntag im Juni.

Text: Carmen Thomaschewski | Foto: Kirmesverein

Nach oben