„Weg! Weg! Halten! Weg!“
Wenn diese Kommandos durch den vollen Saal in der Gaststätte „Zur Juliushöhe“ schallen, dann ist eines klar: Die nächste Kirmes ist in Planung und die Vertreter der Kirmesgruppen, des Vorstands vom Kirmesverein und der Bewertungsausschuss sind gerade auf der Suche nach dem neuen Kirmesmotto.
Aber der Reihe nach. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Michael Sichelschmidt erhoben sich die Teilnehmer zu Ehren und für ein kurzes Gedenken der im letzten Jahr verstorbenen Kirmesfreunde. Den Vortrag des Jahresberichtes für 2015 kündigte Michael Sichelschmidt mit 20 Minuten und 14 Sekunden an. Tatsächlich benötige er exakt 20 Minuten, um die Ereignisse des letzten Jahres noch einmal Revue passieren zu lassen. Der Kassenbericht des Geschäftsführers Carsten Neef folgte als nüchternes Zahlenwerk mit dem erfreulichen Ergebnis, dass der Gevelsberger Kirmesverein gut gewirtschaftet hat und das Guthaben sogar noch um 1175,36 Euro steigern konnte. Einen Sonderapplaus spendeten die Kirmesfreunde dem Vortragenden bei dem Posten „Zinsen“. Immerhin gab es 16,48 Euro Zinsen.
Der Bericht des Kassenprüfers bescheinigte dem Vorstand eine sehr ordentlich geführte Kasse ohne jede Beanstandung. Es wurde Entlastung für den Geschäftsführer und gleichzeitig Kassierer sowie für den Vorstand empfohlen. Wie nicht anders zu erwarten, erteilte die Versammlung allen Positionen einstimmig die Entlastung. Nach der Wahl der neuen Rechnungsprüfer für das laufende Geschäftsjahr 2016 mussten auch zwei Positionen im Präsidium neu besetzt werden. Dem Vorschlag des Vorstandes, diese Posten mit Stefan Oesterling und Herbert Laake zu besetzen, folgte die Versammlung ebenfalls einstimmig.
Der Tagesordnungspunkt Kirmesmotto 2016 bedeutete wieder das Highlight des Abends
23 Vorschläge verlaß Heinrich Lesker in seiner unverkennbaren Art, ohne dass die Kirmesfreunde dies kommentieren durften. Dann folgte die erste KO-Runde mit 19-maligem lautstarken „weg“ und immerhin viermal „halten“. Aber da war wohl schon allen klar, welches Motto das Rennen hier machen würde. Vor einem Jahr wurde das Motto „Dä Letzte mäkt dat Lech ut“ über Facebook eingereicht. Wolf Schlieper hatte sich jetzt offensichtlich überlegt, dass die schrägste Kirmes Europas im Dunkeln nicht so toll ist. Also lautete sein Mottovorschlag: „Vie mäket dat Lech wie’r aan“. Eine Idee, die die Versammlung begeistert mit Applaus begrüßte.
Anschließend wurden die bereits feststehenden Termine verkündet. „Die Verträge für den Kirmesabend sind unterschrieben“, so Michael Sichelschmidt. Neben den tollen Darbietungen einzelner Kirmesgruppen gibt es einen professionellen Jongleur. Für die musikalische Unterhaltung sorgt wieder die Band „Heaven’s Club“. Die Eintrittspreise bleiben wie im letzten Jahr bei 16/12/8 Euro. Einstimmig sprach sich die Versammlung für die Kirmesplaketten aus. Es folgten die Meldungen für die Verleihung der Goldenen Ehrennadel und für Gruppenmitglieder, die 50 Jahre lang aktiv im Gevelsberger Kirmesgeschehen mitwirkten. Unter dem Punkt Anregungen und Mitteilungen verlass Carsten Neef die Kirmesgruppen, die für den Kirmeszug bereits ihre Themen der einzelnen Darstellungen eingereicht hatten.
Folgende Darstellungen wurden bereits gemeldet
- Aechter de Biecke
Wagen „Atlantis“
Fußgruppe „Turbo-Abi Ächter de Biecke“ - Börkey
Wagen „Börkey Mortale“
Frauengruppe „Börkey Weiber ticken anders“
Kindergruppe „Tierisch was los….“
Einzelgänger „R.I.P. Andreas P. (ruhe sanft Andreas Pils)“ - Dä vam Lusebrink
Wagen „Vie sit dä Zwiärge vam Giärwelsbiärge“ - Fidele Vogelsanger
Wagen „Die Minions“
Fußgruppe „Die Minions“
Einzelgänger „Hier kommt der kirmesnachwuchs“ - Mühlenhämmer
Fußgruppe „Das Klavier“
Frauengruppe „Wasserballett“
Kindergruppe „Star Wars“
Wagen „Brücken bauen kann doch jedes Kind“ - Pinass Brumse
Einzelgänger „Shopping-Queen“ - Schnellmark
Wagen „Nibelungen ( Wagen Drachenkampf)“
Einzelgänger „Tortentänzer“
Frauengruppe „Bellorinas (4 Hundsweiber)“
Fußgruppe „Prinzessin auf der Erbse“
Kindergruppe „Polizei“
Jugendgruppe „Harry Potter“ - Vie ut Asbi’eck
Wagen „Apres Ski“.
Weitere Themen, mit dem sich der Vorstand derzeit beschäftigt, sind die in Arbeit befindlichen Verträge mit der Brauerei und der jährlichen Spende der Sparkasse, die zukünftig ein Sponsoring sein wird. Darüber hinaus besuchte der Vorstand die Spedition Schmidt, die den Kirmesverein ebenfalls unterstützt. Der Geschäftsführer Rolf Lorenz zeigte sich erfreut über den Besuch und ist stark an der Jugendarbeit interessiert. Durch die Schließung des Modehauses Tasbier steht auch das Schaufenster zur Präsentation der Preise für den Kirmeszug nicht mehr zur Verfügung. Hier gibt es noch keine Lösung.
Zum Abschluss der Versammlung bedankte sich Michael Sichelschmidt außerordentlich bei Kirsten Niesler. Sie hatte 2009, als die Redaktion der Westfalenpost geschlossen wurde, als ehemalige Redaktionsleiterin spontan die Aufgabe übernommen, die Berichterstattung für den Kirmesverein zu übernehmen. Jetzt möchte sie sich zur Ruhe setzen. Michael Sichelschmidt übereichte ihr zum Abschied einen großen Blumenstrauß. „Der Vorstand hat lange überlegt, wie er diese Lücke schließen kann“, so Sichelschmidt. „Jetzt haben wir eine Lösung gefunden. Er ist allen bekannt, er ist Kirmes und heißt auch noch Sichelschmidt:“ Anschließend stellte er den Verfasser dieser Zeilen als Kirsten Nieslers Nachfolger vor. Mit einem dreifachen „Rupp di Tupp“ endete die Versammlung.