Kurz und knackig! Das neue Kirmesmotto lautet: „Vie sitt Kiärmis“

Von Ralf Sichelschmidt

Gab es im letzten Jahr noch die Befürchtung, das lange Motto könnte nicht auf die Kirmesplakette passen, wird es in diesem Jahr kaum ein Problem sein. Mit dem kurzen und knackigen „Vie sitt Kiärmis“ hat zum wiederholten Mal Kirmesfreund Horst Dieter Erdelt ein erfolgreiches Motto beigesteuert. Vor der Wahl des Mottos standen allerdings nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Michael Sichelschmidt und dem Gedanken an die im letzten Jahr verstorbenen Kirmesfreunde die Formalien und Berichte des Vorstands auf der Tagesordnung.

Eine genaue Zeittaktung ist dabei das Steckenpferd des Vorsitzenden

Mit dem Gongschlag eröffnete er die Sitzung und sein Bericht dauerte auch nur wie von ihm vorab angekündigt gut 14 Minuten. Dabei lenkte Michael Sichelschmidt den Blick noch einmal auf die vielen tollen Ereignisse im Jubiläumsjahr des Traditionsfestes. „Es gilt der Dank an alle Beteiligten für die tolle Zusammenarbeit“, so Sichelschmidt. „Das war nicht super, das war super plus.“ Besserung versprach der Vorsitzende, was die großen Lücken im Kirmeszug angeht. „Das wir unserem Motto da so gerecht geworden sind, hätten auch wir nicht gedacht“, so Sichelschmidt. „2018 wird es besser, wir schaffen das.“ Die Versammlung quittierte das Versprechen mit einem breiten Lächeln.

Nach dem generalstabsmäßig vorgetragenen Kassenbericht des Geschäftsführers Carsten Neef und dem Revisionsbericht des Kassenprüfers Rainer Hupka erteilte die Versammlung dem Geschäftsführer und Kassierer Carsten Neef sowie dem gesamten Vorstand einstimmig die Entlastung. Vor der wichtigsten Wahl mit dem Kirmesmotto bestimmte die Versammlung in offener Abstimmung in Abwesenheit Detlef Raufelder von der Kirmesgruppe Fiedele Vogelsanger zum neuen Rechnungsprüfer.

Im letzten Jahr wurde die Anregung an den Vorstand getragen, die eingereichten Motti bereits im Vorfeld durch ein Gremium zu filtern. So sollen Vorschläge, die der Kirmes nicht förderlich sind, gar nicht erst in die „Wech“ Runde aufgenommen werden. „Dies hat der Vorstand aufgenommen und umgesetzt“, erläuterte der Vorsitzende. Die Hürde des Gremiums, bestehend aus Vorstand, Präsidium und einigen Vertretern aus den Gruppen, schafften so auch keine englischen Mottos, die nicht ins Deutsche zu übersetzen waren.

Somit hatte die Versammlung immer noch die Gelegenheit, elfmal ihr geliebtes „Wech“ oder „Halten“ in den Saal des Vereinslokals „Zur Juliushöhe“ zu rufen.

Nachdem traditionell das Duo, bestehend aus Hans Heinrich Lesker als Vortragender und Horst Dieter Erdelt als sein Adjutant, alle Motti einmal vorgelesen hatte, durften die Anwesenden Kirmesfreunde abstimmen. Nach zwei „Wech“ Runden blieben noch drei Vorschläge übrig.

„Es dä Kiärmes in dä Gänge, schmiet eck mie in dä Menge“ bekam letztendlich keine Stimme.

„Met Klamauk un vüöll Gedön‘ – es dä Kiärmis richtig schön“ schaffte es auf 18 Stimmen und das Siegermotto

„Vie sitt Kiärmis“

erhielt 24 Stimmen.

Die ersten Weichen für den diesjährigen Kirmesabend hat der Vorstand bereits gestellt. Michael Sichelschmidt: „Erste Verträge sind unterschrieben.“ So wird neben den Darbietungen aus den Kirmesgruppen auch wieder der Lehrer und Kabarettist Jürgen B. Hausmann auftreten. Für die musikalische Unterhaltung sorgt in diesem Jahr neben der bewährten „Heavens Club-Band“ mit Spitzenmusikern aus sieben Nationen auch erstmals die Schwelmer Band „Sixpack“.

„Die Preise für gute Künstler steigen immer weiter“, so der Vorsitzende. Auch an die Künstlersozialkasse muss der Verein seinen Beitrag leisten. Deshalb stellte Michael Sichelschmidt den Vorschlag des Vorstandes zur Diskussion, die Eintrittspreise von 16 auf 20 Euro (Tribüne 15 Euro) anzuheben. Nach einem kurzen Meinungsaustausch mit Argumenten für und gegen eine Erhöhung, waren sich schnell die meisten Stimmberechtigten einig, dass das Niveau des Kirmesabends nicht sinken sollte. Außerdem würde den Gästen für ihr Geld neben humanen Bewirtungspreisen ein tolles Programm geboten.

Bewerter und langjähriger Vorsitzender von ProCity, Werner Tasbier, brachte es auf den Punkt: „Über Jahre wurden die Preise gehalten. Vergleicht man dies mit ähnlichen Veranstaltungen, geht die Erhöhung in Ordnung.“ Die Abstimmung erbrachte neben einer Gegenstimme und einer Enthaltung eine große Mehrheit.

Anschließend sprach sich die Versammlung einstimmig wieder für eine Kirmesplakette aus.

Nach den Meldungen für die Verleihung der Goldenen Ehrennadel und 50 Jahren aktives Mitwirken im Kirmesgeschehen stand noch der letzte Tagesordnungspunkt „Anregungen und Mitteilungen“ an.

Einstimmig wurde den Bambinis der Feuerwehr wieder die Teilnahme am Zug erteilt. Ebenso erteilte die Versammlung der Lehrwerkstatt von der AVU, die erstmals als Fußgruppe mitgehen möchte, die Freigabe.

Sichelschmidt gab bekannt, dass Dietmar Hecker nach langjähriger Zugehörigkeit als Zugleiter aus gesundheitlichen Gründen ausscheidet. Ein Nachfolger wird in der nächsten Sitzung gewählt.

Ebenfalls in den „Ruhestand“ verabschieden sich Horst Dieter Erdelt und Hans Heinrich Lesker. Sie präsentierten zum letzten Mal die Motto-Vorschläge. Um das Plattdeutsche weiter zu pflegen, laufen bereits Gespräche für eine Nachfolge.

Bereits jetzt gab der Vorsitzende bekannt, das bei der Jahreshauptversammlung 2019 der Beisitzer Stefan Bußmann nicht mehr kandidierten wird.

Dann verkündete Michael Sichelschmidt in eigener Sache, dass auch er dann nicht mehr zur Wahl stehen wird. Nach vielen Jahren in der Vorstandarbeit möchte er das Geschehen rund um die Kirmes einmal von außen betrachten. Deshalb appellierte er an die Kirmesgruppen, bereits jetzt in den eigenen Reihen nach einem Kandidaten Ausschau zu halten, der den Vorstand unterstützen würde, damit frühzeitig eine gute Einarbeitung des Kandidaten in die Vorstandarbeit erfolgen kann.

Mit einem dreifachen Rupp-Ti-Tupp endete die Versammlung.

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