Keine Gedanken über Plastikbecher und Pfand

Es war das erste Mal, dass Stadt, Sicherheits- und Ordnungsbehörden direkt nach der Kirmes gemeinsam Bilanz zogen. Und diese viel mehr als nur positiv aus: „Es war eine schöne, ruhig und sehr gut organisierte Kirmes, bei der alle beteiligten Kräfte hervorragend zusammengearbeitet haben“, resümiert Bürgermeister Claus Jacobi. Auch das Glasbruchproblem konnte durch ein gezieltes Glasmanagement beseitigt werden. So meldete das Deutsche Rote Kreuz (DRK) lediglich zwei Schnittverletzungen am Freitagabend. „Die Bürger haben ein hohes Verantwortungsgefühl gezeigt, falls etwas doch mal zu Bruch ging, wurde es sofort beseitigt“, lobt Jacobi.

Außerdem hatte die Stadt ehrenamtliche Ordnungskräfte eingesetzt, die für das Glasmanagement verantwortlich waren. Sie sammelten Gläser ein und sprachen, wenn nötig Besucher gezielt auf das Thema Glasbruch an. „Über Pfand oder Plastikbecher brauchen wir uns erst mal keine Gedanken machen“, war Michael Sichelschmidt erleichtert. Täglich patrouillierten 15 zusätzliche Polizeikräfte über die Kirmes, beim Kirmeszug am Sonntag mit rund 75 000 Besuchern waren sogar 18 Kräfte eigens dafür abgestellt. Auch beim Kirmeszug gab es für die Polizei keinen Grund zum Einschreiten. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung“, erklärt Weber.

Stadtbrandmeister Rüdiger Schäfer lobte die „personelle Großleistung seiner ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und –männer. 138 ehrenamtliche Feuerwehrkräfte waren im Einsatz und absolvierten gemeinsam 866 Einsatzstunden. „Eine Leistung, die wir nur dank der Ehrenamtlichen erbringen können“, so Schäfer. Freitagabend war die Gevelsberger Feuerwehr eigentlich noch zu einer überörtlichen Hilfeleistung angefragt worden. „Aufgrund der schlechten Wettervorhersage und der personellen Belastung aufgrund der Großveranstaltung haben wir das allerdings abgelehnt“, erklärt der Stadtbrandmeister.

Ständiger Kontakt mit Wetteramt

„Wir standen in ständigem Kontakt mit dem Deutschen Wetteramt“, sagt Schäfer. Die Kirmesfreunde hatten aber Glück, der Starkregen kam im benachbarten Sprockhövel runter und lies dort die Einsatzkräfte ausrücken. Bis auf einige kleinere Einsätze verlief die Kirmes auch für die Gevelsberger Feuerwehr ruhig. Nach der Brandsicherheitswache beim Feuerwerk, befreiten die Einsatzkräfte auf dem Nach-Hause-Weg noch einen Mann, der angetrunken in eine Baugrube gefallen war.

Auch Ordnungsamts-Chef Arnim Schäfer zog ein positives Fazit. Einziger Wehmutstropfen: „Wie in jedem Jahr mussten wir zahlreiche Fahrzeuge abschleppen lassen, weil sie falsch geparkt waren.“ 26 Autos wurden auf diese Weise zwangsentfernt, um die Absperrungen und Umleitungen für die Kirmes einzurichten. Nachdem die Schausteller abgebaut haben, übernehmen die Technischen Betriebe letzte Aufräumarbeiten. „Dann wird man gar nicht mehr sehen, dass überhaupt Kirmes war“, sagt Reinhold Lorch, Leiter der Technischen Betriebe.

Trotz des positiven Fazits mahnt Claus Jacobi: „Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass es auch in Zukunft so problemlos und ruhig ablaufen wird“.

Text: Jacqueline Stork

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