Es war ein Epos aus uralten Zeiten

Kirmesgruppe Schnellmark | Gevelsberger Kirmeszug 2016

Es war ein Epos aus uralten Zeiten, als die Nibelungen in der Schnellmark verweilten

Zu Xanten regierte einst König Siegmund und seine holde Gemahlin Sieglind. Dem edlen Paar erwuchs ein Kinde mit Namen Siegfried, das schon als Knabe seine Stärke und Tapferkeit zeigte. Er war so schön von Angesicht und schlank vom Wuchs her, dass ein jeder in ihm den zukünftigen Helden erkannte. Auch als er zum Jüngling herangereift war, blieb er über alle Maßen wild und stürmisch. Da rieten die Höflinge dem Herrscher, seinen Sohn in die weite Welt zu schicken, in Not und Gefahr würde er wohl Besonnenheit annehmen. Mit nichts bepackt als mit überschäumender Kraft und kampfesfrohem Sinn zog Siegfried zum Tor der Burg hinaus. Als dann begann ein Epos aus uralten Zeiten, welches die KG Schnellmark nun hat „annähernd“ für den Kirmeszug aufbereitet.

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Mit Argusaugen schaut König Siegmunds holde Gemahlin Sieglind bereits aus der Burg. Zu ihrem Entsetzen muss sie mit ansehen, wie ihren Sohn Siegfried zu einem Kampf mit dem gefürchteten Lindwurm antritt.

Am Fuße der Burg der Nibelungen herrschte in einem mittelalterlichen Dorf reges Treiben. Bogenschützen zeigten ihr Können, die Burgfräuleins verzauberten mit ihrem Lächeln, eine Töpferei kreierte Handwerkliches für den alltäglichen Gebrauch und dem Rauch folgend, erklangen kräftige Hammerschläge aus den Tiefen. Die Funken die aus dem Felsen sprühten und das Feuer das auf der Esse aufloderte, ließen in Siegfried den Wunsch erwecken Schmied zu werden. Meister Mimer. Dessen Waffen von vielen Kämpfern gepriesen wurden, nahm sich seiner an. Man reichte Siegfried den wuchtigen Hammer und als dieser anfing zu hämmern, sprühten die Funken in hohen Bogen durch die Werkstatt. Es kam die Zeit, da Mimer den Hünen loswerden wollte. „Geh mir im Wald Kohlen brennen,“ sprach er eines Abends zum Jüngling, „mach dich morgen vor Sonnenaufgang bereit, denn wir benötigen sie dringend. Die Stelle findest du, wenn du die schönsten Eichen und Buchen blühen siehst, in der Nähe vom Rhein, am höchsten Felsen.“

Ein ungewöhnliches Krachen ließ Siegfried im nebeligen Walde aufhorchen, worauf ohne Vorwarnung auch schon ein Lindwurm auf ihn los schoss. Das Gebiss bestückt mit Zähnen so groß wie Dolche schnappte ins Leere, als sich des Königs Sohn reflexartig zur Seite warf. Voller Wut peitschte das Ungeheuer mit seinem Schwanz umher. Siegfried hob blitzschnell einen Baumstamm auf, ließ ihn auf den Kopf des Drachens niederschnellen und betäubte den Lindwurm für eine kurze Zeit. Er schaute um sich und fand einen messerscharfen Zahn des Ungeheuers neben dem mannshohen Kopfe liegen… „Wie dieser Kampf letztendlich ausging, da dürfen sich die Zuschauer entlang der Zugstrecke ein Bild von machen“, erklärte Hans-Dieter Hevendehl.

Sollte dieser sagenhafte Kampf sehr gefährlich, ja vielleicht gar blutig sein, könnte ohne Probleme die Kindergruppe der KG Schnellmark dem Nibelungenhelden zur Hilfe kommen. Als „Polizei 110“ sind sie nämlich stets im Einsatz und sorgen als Hüter des Gesetzes für Recht, Ordnung und Sicherheit. Letztgenannter Punkt spielt auch bei der Jugendgruppe eine sehr entscheidende Rolle. Sie spielen „Quidditch“, die bekannteste Sportart der Zauberwelt. Alle Spielenden einer Mannschaft tragen dabei spezielle einheitliche Quidditchumhänge mit den Mannschaftsemblemen und bewegen sich auf Besen fliegend hoch in der Luft. Ein angesetztes Spiel wird auch dann ausgetragen, wenn ein heftiger und beim Besenfliegen durchaus gefährlicher Gewittersturm tobt.

Große Sorgen plagen indes die „Hundeschule“ der Frauen aus der Schnellmark. Denn während drei der kleinen Vierbeiner bereits anständig im Benehmen sind, stellt sich ein vierter Wauwau nahezu immer quer und tanzt völlig aus der Reihe. So wie einst auch jener rüstige älterer Herr, der seinen „letzten Schuss“ erfolgreich versenkte, fortan allerdings mit seiner Fußgruppe den Kinderwagen durch die Fußgängerzone lenkte.

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