Der Hammerschmied feiert an einem neuen Ort

Traditionelle Fete erstmals in ehemaliger Mackensen-Scheune an er Körnerstraße. Nur das Feuer fehlt
(Text: Hartmut Breyer | WP/WR)

Gevelsberg. Seit 50 Jahren ist der Hammerschmied die unverzichtbare Symbolfigur der Gevelsberger Kirmes. Zum Jubiläum gab es bei der traditionellen Hammerschmiedfete in diesem Jahr eine Neuerung. Erstmals begrüßte Hammerschmied Bernd Matthäi gestern die Gäste in der Scheune der ehemaligen Holzhandlung Mackensen an der Körnerstraße. Freiwillig fand der Umzug allerdings nicht statt, denn der langjährige Gastgeber Hubert Janorschke muss sich zurzeit von einer Erkrankung erholen und konnte daher nicht in seine schmucke Kunstschmiede an der Asbecker Straße einladen. „Wir wünschen Hubert Janorschke gute Genesung, so dass er schnell wieder sein Schmiedefeuer entfachen kann“, sagte Bürgermeister Claus Jacobi im Namen der Anwesenden.

Das Schmiedefeuer vermisste auch Wilfried Blumenthal, der im Namen des Fetensponsors Coca Cola einige Worte an die Gäste, darunter der stellvertretende Landrat Jörg Obereiner, richtete. „Bei dem Wetter wäre es schön, es etwas warm im Rücken zu haben.“ Der Hammerschmied nahm das regnerische Wetter mit Humor: „Das sind Freudentränen von Petrus, weil die Kirmeszeit endlich wieder beginnt“, sagt Bernd Matthäi, der auch Kirmesfreunde aus Haspe, Schwelm und Voerde begrüßte.

Der Hammerschmied stichelte gegen die Schwelmer Nachbarn, bei denen es ja wohl bald Bier aus Plastikbechern gebe. Das soll in Gevelsberg bekanntlich durch eine Anti-Glasbruch-Kampagne vermieden werden. In diesem Zusammenhang präsentierte er auch eine tolle Erfindung. Falls die Politiker mal auf die Idee kämen, auch für draußen ein Rauchverbot einzuführen, habe der Kirmesverein etwas vorbereitet. Matthäi präsentierte einen „Kippensammelbehälter“, der aus zwei aktuellen Kirmesplaketten mit Klappmechanismus hergestellt ist.

„Wo es dä Kiärmis richtig schräg, nur bi us am Giewelsbiärg“ lautet das Kirmesmotto, das auf den Plaketten zu finden ist – und dessen Urheber war gestern auch da: Christian Fasel, seines Zeichens Obernachbar der Nachbarschaft Oberstadt in Schwelm. „Der arbeitet bei der AVU, da hat man ja auch genug Zeit, darüber nachzudenken“, meinte Kirmesvereinsvorsitzender Michael Sichelschmidt. Den Rahmen der Hammerschmiedfete nutzt der Kirmesverein wieder, um Mitglieder der Kirmesgruppen für 20-jährige Treue zu ehren. Goldene Ehrennadel und Urkunde gab es für Horst Bähr von der KG Im Dörnen, Susanne Gevelhoff von den Mühlenhämmern, Dirk Bleicher von der KG Börkey, Daniel Laake aus dem Hippendorf und Stefan Oesterling von der KG Pinass Brumse. Letzterer ist seit Januar 2. Vorsitzender des Kirmesvereins und war zuvor viele Jahre lang Geschäftsführer. Umrahmt von den Klängen der Haus- und Hofband des Kirmesvereins, der Traditional Jazzgang, ließen sich die Gäste in der gemütlich eingerichteten Scheune nach dem offiziellen Teil kühle Getränke und warme Speisen schmecken.

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