Auch heute gilt: Die Serengeti darf nicht sterben!

Kirmesgruppe Im Dörnen | Gevelsberger Kirmeszug 2016

Wir müssen fliegen lernen – diese Worte des damals 23-jährigen Wildtierenthusiasten Michael Grzimek, Sohn von Dr. Bernhard Grzimek, standen am Anfang eines der ganz großen Abenteuer des internationalen Naturschutzes. Im Jahre 1957 flogen Vater und Sohn mit ihrer Dornier-27 in Zebrastreifen-Lackierung nach Afrika, um das Wanderverhalten der großen Herden der Serengeti zu erkunden, ihre Tierbestände zu erfassen und so die willkürliche Festlegung von Wildparkgrenzen zu verhindern. Ein legendäre Pioniertat, die sich in diesem Jahr in der Wagendarstellung der KG Im Dörnen widerspiegelt.

Die Zuschauer entlang der Zugstrecke werden erleben, wie Vater und Sohn Grzimek mit ihrem Flugzeug durch die Gevelsberger Lüfte gen afrikanischen Kontinent fliegen um sich vor Ort ein Bild von der Lage des wohl bekanntesten tansanischen Nationalpark zu machen. „Es entspricht einer Tatsache, dass man heutzutage rund 90.000 Besucher alljährlich dort beherbergt“, verriet Bauleiter Stefan Bußmann. Und all diese Touristen wollen in den Lodges natürlich komfortabel untergebracht und unterhalten werden. Was wiederum so einige Massai auf den Plan ruft um solch eine Gunst der Stunde zu nutzen. Die bekannteste Volksgruppe Ostafrikas hält einerseits an ihren alten Traditionen fest, andererseits verstehen sie es nur allzu gut, ihre Kultur – die Tanz, Religion und Rituale vereint – gewinnbringend zu vermarkten.

Kirmesgruppe Im Dörnen | Gevelsberger Kirmeszug 2016
Auf den großen Ebenen regieren die majestätischen Löwen, während die anmutigen Leoparden durch die vom Staub orange gefärbten Akazienbaumlandschaften jagen. Der König der Tiere, bereits im vergangenen Jahr begann Bauleiter Stefan Bußmann mit dessen Herstellung, richtet schon jetzt sein Augenmerk auf die Baukünste der Kirmesfreunde.

Es könnte durchaus auch passieren, dass entlang der Zugstrecke den Besuchern manch Souvenir von solch touristisch organisierten Massais feilgeboten wird, bevor man seinen Blick zum König der Tiere, dem Löwen, schweifen lässt, der würdevoll auf einem Felsen thront und über der Serengeti wacht. Man begegnet Büffel- oder Elefantenherden beim Grasen in der Savanne oder Leoparden beim faulenzen. Auf der Suche nach grünen Weidenflächen überqueren Zebras und Gnus verdorrte Landstriche, tiefe Schluchten mit Wasserfällen sowie den gefährlichen River, in dem Krokodile lauern. Zudem lassen sich auch verschiedene Vogelarten beobachten, die um einen Affenbrotbaum kreisen und in dessen Krone sie Schutz suchen. Höhlen im Stamm und in den Ästen werden oftmals von Eisvögeln sowie einer Reihe von Arten der Langflügelpapageien zum Brüten genutzt.

„Die Serengeti soll die Besucher ins Staunen versetzen“

Dennoch wird man auch bei ihnen beobachten können – wie es oftmals auch in der Realität der Fall ist – dass für manch einen Touristen der Begriff „Wachsamkeit“ ein Fremdwort ist. Und so wie sich der Mensch verletzen kann, so können sich natürlich auch Tiere, wie zum Beispiel die Giraffe, in ihrer freien Wildbahn verletzen. Findet man sie rechtzeitig, wird sie mittels eines LKWs zu einer Auffangstation transportiert. So gewaltig das Tierschauspiel auch sein mag, für viele Besucher ist es in erster Linie das befreiende Erlebnis von Raum, der sich über sonnenverbrannte Savannen zum schimmernden goldenen Horizont am Ende der Erde erstreckt, welches eine ganz besondere Art von Naturschauspiel entstehen lässt. Darum sollte am Ende dieser Darstellung einem jeden Zuschauer auch klar sein: Die Serengeti darf nicht sterben!

Wer die Kirmesfreunde Im Dörnen kennt, der weiß, in ihren alljährlichen Darstellungen stecken manch technische Raffinessen. 2016 ist dies nicht anders. Somit darf man als Zuschauer also wahrlich gespannt sein. So wie man sich auch auf die Fußgruppe freuen kann, die eine Straußenparty veranstalten wird. „Was genau dabei passieren wird, da sollte man sich überraschen lassen“, berichtete Stefan Bußmann. Und auch die Kindergruppe, unter der Leitung von Marion Matthäi, wird kreativ unterwegs sein – als „Picassos vom Dörnen“ Auch zu dieser Darstellung hüllte sich der Bauleiter noch dezent in Schweigen.

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